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Fantastisch berührend

Werke von Alfons Lindner sind aktuell im Nationalparkzentrum zu sehen. Ein Urlaub ist „schuld“ an seinen Motiven.

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Von Gunnar Klehm

Er nennt die Sächsische Schweiz seine Seelenlandschaft. Und der Unterfranke Alfons Lindner schafft es, dies auch in seinen Kunstwerken auszudrücken. Die Landschaftsmalereien sind authentisch und fantastisch zugleich. Fragile Sandsteingebilde sind umschlungen von Leben. Farbe kommt bei seinen Zeichnungen nur sehr zurückhaltend auf Papier und Zeichenkarton. Wie verschleierte Schönheiten wirken seine Ansichten von der Sächsischen Schweiz.

Begegnung am Wegesrand zum hinteren Raubschloss nennt Alfons Lindner sein Werk. Die Inspiration für diese Figur holte er sich auch bei Boschs „Die Versuchung des hl. Antonius“.
Begegnung am Wegesrand zum hinteren Raubschloss nennt Alfons Lindner sein Werk. Die Inspiration für diese Figur holte er sich auch bei Boschs „Die Versuchung des hl. Antonius“.

Die Region war für den pensionierten Fachlehrer für Sport und Kunst Liebe auf den ersten Blick. Und dieser blieb er treu. Fast 20-mal hat er hier Urlaub gemacht und immer wieder neue Motive für sich entdeckt. „Diese kleinteilige, wildromantische Landschaft beglückt mich und meine Frau Ingrid immer wieder mit neuen Ansichten“, sagt Alfons Lindner.

Ausgangspunkt für seine Bilder sind eigene Fotos. So nimmt er sich die Landschaften mit in sein Atelier. Nur dort entstehen seine Bilder. Für Zeichnungen verwendet er Bleistift, Farbstift und Kugelschreiber. Er malt aber auch mit Ölfarben und Acryl auf Holz. Dabei will er aber mehr, als nur eine naturgetreue Darstellung. „Sonst kann man ja die Fotos an die Wand hängen“, sagt Alfons Lindner.

So setzt er beispielsweise einen alten Mann in langer Kutte an den „Wegesrand zum Hinteren Raubschloss“, wie eine seiner Zeichnungen heißt, die noch bis Ende September im Nationalparkzentrum in Bad Schandau zu sehen sind. Das ist aber die Ausnahme, dass Personen die Landschaftsbilder bereichern. Wer möchte, kann sie auch erwerben. Bis auf seinen „Antonius“, von dem kann er sich (noch) nicht trennen.

Auch in anderen Gegenden Deutschlands ist er unterwegs und findet für sich Motive, die er künstlerisch umsetzt. Doch nirgends ist er so oft wie in der Sächsischen Schweiz. Seit Jahren machen er und seine Frau in Reinhardtsdorf bei Jörg und Andrea Richter Halt. „Wenn wir dann jedes Mal in die Schrammsteinblickstraße einfahren, ist das für uns wie heimkommen“, sagt der 69-Jährige aus Gemünden in Unterfranken.

Die Schau „Im Elbsandstein – Eine Huldigung in romantisch realistischen Bildern“ von Alfons Lindner ist noch bis 30. September im Nationalparkzentrum Bad Schandau, Dresdner Straße 2b, zu sehen.