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Fehler der Lehrer bei Feueralarm ausgemerzt

Die Übung an der Oberschule sollte mit künstlichem Nebel ablaufen. Doch man wollte Panik vermeiden. Im Fokus standen sowieso die Pädagogen.

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Ortrand. Gesittet und zügig verließen die Schüler der Oberschule Ortrand am Donnerstagvormittag das Schulgebäude. Punkt 9.55 Uhr drückte Schulleiter Karsten Ziemann den Handmelder und löste somit hausinternen Feueralarm aus. „Heute führen wir die zweite Übung innerhalb weniger Wochen durch“, sagt er. Bei der ersten Feuerübung innerhalb der beiden Wochen nach Schuljahresbeginn wussten die Lehrer Bescheid.

Diesmal wussten es nur ganz wenige im Haus. 95 Prozent der Lehrer haben es diesmal richtig gemacht. „Im Gegensatz zur ersten Übung nahmen sie diesmal nur das Klassenbuch mit und ließen alle anderen Sachen wie Jacken oder Taschen im Klassenraum“, so der Schulleiter. Nach drei Minuten waren alle Schüler aus dem Schulgebäude, weitere zwei Minuten später die Meldung der Vollzähligkeit beim Schulleiter abgeschlossen. Eigentlich, so sagt es Karsten Ziemann, sollte mit richtigem Nebel geübt werden. Doch aufgrund der womöglich entstehenden Panik wäre die Unfallgefahr zu groß und deshalb verboten.

Kurz nach Betätigung des Handmelders bekamen auch die Feuerwehren Ortrand und Kroppen den Alarm auf ihren digitalen Meldeempfänger und machten sich auf zur Einsatzstelle. „Heute fahren wir die Übung nur in abgespeckter Version. Normalerweise rückt beim Stichwort Sonderobjekt, wie es hier der Fall ist, das gesamte Amt aus, und auch die Drehleiter aus Lauchhammer an“, weiß der stellvertretende Feuerwehrchef im Amt, Sven Wielk.

Gutes Kartenmaterial

Mit vier Fahrzeugen trafen die 16 Feuerwehrkräfte aus der Stadt und der benachbarten Gemeinde nach knapp zehn Minuten nach Alarmauslösung fast zeitgleich ein. Während die einen vor dem Hauptgebäude eine stabile Wasserversorgung aufbauten, begab sich derweil ein Trupp bestehend aus zwei Feuerwehrkameraden unter schwerem Atemschutz zur zentralen Kommunikationseinheit, der Brandmeldeanlage. Hier laufen alle Alarmmeldungen von Rauch- und Handmelder mit deren genauer Bezeichnung auf. Anhand von Karten ist so schnell ersichtlich, von wo der Alarm kommt.

„Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Feuerwehrlaufkarten wichtig für unsere Arbeit sind. Ohne diese Karten müssten wir das gesamte Haus nach dem alarmgebenden Melder absuchen. Am Ende fehlt uns die wertvolle Zeit. Das Fehlen der Karten hier ist aber bekannt und wird derzeit abgestellt. Weitere kleinere Defizite wurden im Einsatzbericht vermerkt“, verriet Sven Wielk.

Mit dieser Übung soll das Zusammenspiel aller Beteiligten, angefangen von Schulleitung über Lehrer und Schüler bis hin zur Feuerwehr, geübt werden. Aus diesem Grund bekamen die Lehrer der Oberschule zudem noch eine praktische Unterweisung im Umgang mit Feuerlöschern vor den Augen ihrer Schüler. „Ich habe heute zum ersten Mal einen Feuerlöscher bedient. Der Feuerwehrmann hat mir den Löscher gut erklärt, und so war es nicht schwierig, ihn zu bedienen. Jetzt habe ich keine Angst mehr vor diesen Dingern“, sagte Oberschullehrerin Jana Kriebel. Ihrer Meinung nach sollten alle Lehrer einmal den Umgang des Feuerlöschers praktisch üben.

AG junge Brandschutzhelfer

In Kürze soll an der Oberschule wieder die Arbeitsgemeinschaft junge Brandschutzhelfer entstehen und so Nachwuchskameraden in die einzelnen Wehren locken. Einen kurzen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr bekamen die Oberschüler schon nach der Feueralarmübung. Da durften sie die großen roten Fahrzeuge besichtigen. (misa)