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Finale auf dem Parcours der Extreme

Nichts für schwache Nerven: Mensch und Maschine kämpfen im Steinbruch Hartmannsdorf am Wochenende um die Meisterschaft im Truck-Trial.  

Von Anja Ehrhartsmann
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Bei der internationalen Truck-Trial-Meisterschaft wird den Rennfahrern und ihren Fahrzeugen einiges abverlangt.
Bei der internationalen Truck-Trial-Meisterschaft wird den Rennfahrern und ihren Fahrzeugen einiges abverlangt. © Egbert Kamprath

Es wird laut, es wird dreckig, es wird aufregend, wenn am Wochenende im Hartmannsdorfer Steinbruch tonnenschwere Riesentrucks um den Sieg im Saisonfinale und gleichzeitig um die Meisterschaft kämpfen. Gefahren wird mit Unimog, Gaz, Sil, Praga, Mercedes und Tatra.

Bei der Motorsportart Truck-Trial wühlen sich mittelschwere oder schwere Lastwagen, Zugmaschinen oder sonstige Nutzfahrzeuge durch schwieriges Gelände. Die Zwei-, Drei- und Vierachser treten in insgesamt sechs Klassen gegeneinander an, darunter fünf seriennahe und eine Prototypenklasse.


So findet man den Parcours.
So findet man den Parcours. © SZ-Grafik

 „Die Vierachser sind im Schnitt 14 Tonnen schwer, je nachdem, wie viele Schutzvorrichtungen noch zusätzlich angebracht sind“, erklärt Benno Winter, der in Hartmannsdorf selbst als Fahrer für das Offroad-Team Landsberg startet. Zwar müssen die Fahrzeuge in den seriennahen Klassen ähnlich gebaut sein, die Teams dürfen ihren Truck aber modifizieren. Und mit den umgebauten Trucks – alle müssen aber einen Überrollkäfig haben – sollten die Fahrer möglichst fehlerfrei eine abgesteckte Strecke, in der Fachsprache Sektion genannt, durchfahren. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern hier ist vor allem Geschicklichkeit gefragt.

„Die einzelnen Sektionen sind immer eine Überraschung“, weiß Benno Winter, der mit seinem Team um den zweiten Platz in der Klasse S5 kämpft. Erst kurz vor dem jeweiligen Durchgang bekommen die Fahrer die Information, auf welcher Sektion sie gleich starten müssen. Zehn Minuten haben sie anschließend Zeit, um sich die Strecke anzuschauen und im Team eine Strategie zu entwickeln, die dann nicht selten auf der Strecke wieder geändert werden muss. 

Über Felsen und Gräben

Es gilt, abgesteckte Tore, die gerade so breit wie die Fahrzeuge sind, zu durchfahren. Je nach Gelände erhöht sich der Schwierigkeitsgrad, weil Gräben, Wurzeln, Schlamm, große Felssteine, hohe Stufen, steile Abhänge, enge Kehren oder andere Hindernisse auf die Fahrer warten.

Ziel ist es, am Ende so wenige Fehlerpunkte wie möglich zu kassieren, was wegen der schweren Fahrzeuge und des unwegsamen Geländes nicht selten eine Herausforderung ist. Das Fahrzeug zu beherrschen und ein sensibles Fahrgefühl sind dabei wichtige Voraussetzungen, um gut abzuschneiden und sich vielleicht sogar einen Podestplatz zu sichern.

„Oftmals werden die Grenzen für Mensch und Maschine ausgetestet und versucht, die Physik zumindest teilweise zu überlisten“, sagt Astrid Worch vom Truck- Trial-Klub Deutschland, der das Rennen veranstaltet. Hin und wieder komme es vor, dass die Fahrzeuge im Gelände auch umkippen, weshalb für alle Insassen Helmpflicht besteht. Die Trucks werden dann mithilfe eines Baggers wieder auf die Räder gestellt. Hält sich der Schaden am Fahrzeug in Grenzen, kann das Team in der nächsten Sektion wieder antreten.

Das Saisonfinale findet wie 2018 wieder im Steinbruch in Hartmannsdorf statt.
Das Saisonfinale findet wie 2018 wieder im Steinbruch in Hartmannsdorf statt. © Egbert Kamprath

Knapp 30 Teilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich, Frankreich und Tschechien werden am Wochenende erwartet. „Viele der Teams werden noch einmal alles geben, um die Meisterschaft für sich zu entscheiden, in einigen Klassen ist wirklich noch bis zuletzt alles offen“, erklärt Astrid Worch. Es verspricht also, spannend zu werden, wenn jetzt der letzte von sieben Läufen ausgetragen wird.

Das Finale der Internationalen Truck- Trial-Meisterschaft findet nun schon zum zweiten Mal in Hartmannsdorf statt. Hendrik Schwarz, Geschäftsführer der Gesellschaft Verwaltung, Entwicklung und Finanzierung in Dippoldiswalde, stellt das Gelände wieder zur Verfügung. Der Firma gehört der Steinbruch zwischen Hartmannsdorf und Röthenbach. Hendrik Schwarz ist selbst motorsportbegeistert. Über eine Bekannte kam der Kontakt zum Truck-Trial-Klub zustande.

Das Saisonfinale

Der Wettkampf beginnt am Sonnabend, 28. September, um 11 Uhr. Start am Sonntag ist 10 Uhr. Im Gelände gefahren wird am Sonnabend bis circa 18 Uhr und Sonntag bis etwa 16.30 Uhr.

Die Siegerehrung findet am Sonntag gegen 17.30 Uhr statt.

Der Eintritt für Erwachsene kostet fünf Euro pro Tag, Kinder unter 14 Jahre sind frei.

Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Für Verpflegung ist gesorgt.

Mehr Infos gibt es im InternetQuelle: Truck Trial Klub Deutschland

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