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Fisch schluckt Fisch

Ein gefräßiger Hecht im Deutsch-Paulsdorfer Schlossteich bekam das Maul nicht voll genug. Ist er auch der Entenräuber?

Von Constanze Junghanß
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Dieses Foto hat Schwanenvater Kurt Klare mit seinem Handy aufgenommen. Es zeigt den Hecht mit dem Graskarpfen im Maul.
Dieses Foto hat Schwanenvater Kurt Klare mit seinem Handy aufgenommen. Es zeigt den Hecht mit dem Graskarpfen im Maul. © Constanze Junghanß

Kurt Klare schüttelt noch immer den Kopf, wenn er sich seine Handy-Fotos vom Ende vergangenen Jahres anschaut. Kaum zu glauben, was er da für einen Fund gemacht hatte. Auf den Bildern zu sehen: ein Hecht, aus dessen weit geöffnetem Maul ein halber Graskarpfen verkehrt herum feststeckt. Schwanzflosse und das letzte Drittel vom Fischkörper lugen aus dem Hecht heraus. Letztes Zeugnis eines Kampfes vom Fressen-und-gefressen-Werden. Als der 66-Jährige vor einer Weile den Anruf eines Deutsch-Paulsdorfers bekam mit der Bitte, er solle mal nachschauen, was da auf dem Schlossteich schwimmt, dachte sich dessen Pächter noch nichts Besonderes. Ein großer Ast vielleicht, der herausgefischt werden muss. Der Sache wollte Kurt Klare schnellstmöglich auf den Grund gehen, um Ordnung zu schaffen. Um den Teich kümmert sich der pensionierte Angler seit vielen Jahren und ebenso um dessen Wasservögel. Angekommen beim Teich sah er auf der Wasserfläche den fast einen Meter langen Hecht treiben. Eigenartig kam dem Deutsch-Paulsdorfer vor, dass der Kopf des Fisches sowie ein Teil des Rumpfes unter Wasser hing und somit gar nicht auf den ersten Blick zu sehen war. Beim Rausholen dann die Überraschung: „Der Hecht war extrem schwer“, sagt Kurt Klare. Das sei auch kein Wunder gewesen, handelte es sich doch in Wirklichkeit um zwei und dazu noch ziemlich große Fische. In seiner Gier muss der flossige Jäger sich wohl verschätzt haben im Hinblick auf seine Beute. „Der Hecht hat den Karpfen nicht runter- bekommen, aber auch nicht wieder raus“, sagt Kurt Klare. Hilfe kam für beide Fische zu spät. Beute und Beutegreifer waren bereits verendet, als der Teichpächter sie aus dem Wasser zog. Und nein, in der Pfanne sei das Duo keinesfalls gelandet. „Ich habe die zwei Fische begraben und eine Rose auf den Grabhügel gelegt“, erzählt Kurt Klare.

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