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Fit fürs Feuer

Eine besondere Trainingseinheit absolvierte jetzt der Radeberger Feuerwehrnachwuchs. Die stärkt auch die Mentalität.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Radeberg. Am Anfang war die Skepsis. Was soll ein Karate-Verein mit der Radeberger Jugendfeuerwehr anfangen? Doch dann kam es zur Begegnung – und plötzlich drehten sich die Auffassungen. Grund war die Begeisterung, die die Jugendfeuerwehr den Trainern des „Ohtsuka“-Vereins aus Radebeul entgegenbrachten. Das erste Treffen ist inzwischen schon länger her. Denn am Sonnabend gab es bereits das fünfte Training unter dem Motto „Fit for Fire“.

Wieder hatte der Ohtsuka-Verein erfahrene Trainer in die Bierstadt entsandt. Dem Vereinschef Jörg Dietrich assistierte Jana Rohr. Karate nach Ohtsuka-Art hat mit Kraftmeierei wenig zu tun. Mentale Stärke und gutes Durchsetzungsvermögen sind gefragt. Das war ganz nach dem Geschmack von Annett Hantzschmann, der Jugendwartin der Radeberger Feuerwehr. „Fit for Fire“ ist nämlich Bestandteil des diesjährigen Kameradschaftswochenendes. Sonntagvormittag ging das zu Ende.

Es war voller unterschiedlicher Erlebnisse. Bevor die Kinder und Jugendlichen Sonnabendnachmittag in der Radeberger Grundschul-Sporthalle ankamen, hatten sie bereits eine Station der Dresdner Berufsfeuerwehr besucht. Maschinen und Geräte, ja sogar die Schlafräume konnten besichtigt werden. Doch der Wunsch, einmal an der langen Rutschstange in den Maschinenraum hinunterzurutschen, blieb den Kindern versagt. „Das ist etwas für durchtrainierte Feuerwehrmänner und Frauen“, hat Annett Hantschmann die Kinder getröstet. Wie sich zeigen sollte, hat dieser Ausflug viele Eindrücke hinterlassen. Das wird so bleiben. Radebergs Jugendfeuerwehr steht in wenigen Tagen vor einem Jubiläum. Am 10. April besteht sie 25 Jahre.

Feuerwehr-Erlebnisse locken den Nachwuchs

Die drei Gründungsmitglieder Annett Hantzschmann, Mirko Paufler und Peter Hofmann kümmern sich bis heute um die Feuerwehrkräfte der Zukunft. Ehrenamtlich organisieren sie prägende „Feuerwehr-Erlebnisse“. Und „Fit for Fire“ gehört dazu. Dabei lernen die Kinder, dass Karate wenig mit Gewalt zu tun hat. Vielmehr steht die Abwehr im Vordergrund. Souveränes, überlegenes Auftreten ist wichtig.

Dass diese Art der Selbstverteidigung immer wichtiger ist, haben verschiedene Einsätze deutlich gemacht – unter anderem in Bautzen beim Brand des Husarenhofs, als Feuerwehrleute mit der Polizei betrunkene Störer zur Raison bringen mussten. Die 28 Mitglieder der Jugendfeuerwehr bekommen eine lebensnahe Ausbildung, die in einigen Situationen wichtig sein kann. „Derzeit können wir wieder einige geeignete Kinder aufnehmen“, sagt Annett Hantzschmann.

Sie hat im Moment sehr viel zu tun. „Wir bereiten auch den Tag der Umwelt der Radeberger Jugendfeuerwehren am 9. April vor.“ Wahrscheinlich wird der wieder in die Dresdner Heide führen. Vielleicht werden Bäumchen gepflanzt. Oder es werden die Hinterlassenschaften „schmuddeliger“ Waldbesucher beseitigt.