Fitness-Studios öffnen ab 18. Mai

Am Montag, den 18. Mai dürfen die Fitness-Studios in Sachsen wieder öffnen. Nach zwei Monaten Corona-Zwangspause atmen viele Betreiber nun auf und planen, wie die Hygienevorschriften umgesetzt werden können.
Auch im Rundum Fit Freital laufen die Vorbereitungen, wie Inhaberin Daniela Müller von der Müller/Brückner GbR gegenüber Sächsische.de sagt: "Noch warten wir auf die genauen Vorgaben des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt." Bisher lägen noch keine Regeln vor, die während des Betriebs des Fitness-Studios eingehalten werden müssen, aber: "In Anlehnung an Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wo die Corona-Hygienevorschriften schon klar sind, haben wir begonnen, die Trainingsbereiche entsprechend zu ändern", sagt Daniela Müller.
So müsse wahrscheinlich ein Abstand von zwei Metern eingehalten werden. "Wir werden unsere 25 Cardiogeräte nicht verstellen, sondern immer das in der Mitte stehende mit Bändern absperren und außer Betrieb setzen, sodass die zwei Meter eingehalten werden", erklärt die Betreiberin. Zudem würden in den beiden Kursräume weniger Teilnehmer als vor der Krise eingelassen, wahrscheinlich maximal zehn.
Mit Mundschutz und Handschuhen
Weitere Vorschriften seien aber bereits klar, sagt sie: "Die Mitglieder dürfen die Duschen und die Sauna nicht benutzten und müssen sich vor dem Betreten des Fitnessstudios die Straßenschuhe ausziehen und ihre Trainingsschuhe anziehen. Die Umkleiden sind ebenfalls gesperrt."
Ob ein Mund-Nasenschutz und Handschuhe, wie in NRW und Hamburg vorgeschrieben, auch in Sachsen nötig sein werden, sei noch unklar. Daniela Müller gibt dabei zu Bedenken, dass sportliche Betätigung mit verminderter Luftzufuhr schwierig sei, da ja vermehrt Sauerstoff während eines anstrengenden Trainings nötig ist.
"Unsere Mitglieder haben einen Altersdurchschnitt von 50 Jahren. Da ist der Mund-Nasen-Schutz meiner Meinung nach kritisch zu betrachten." Sollten die Sportler Handschuhe tragen müssen, würden diese vom Studio ausgeliehen werden. Außer dieser Vorschriften müssen die Betreiber die Sportgeräte nach jeder Benutzung reinigen.
Umbau wegen Wasserschaden
Das Rundum Fit verfügt über zwei Kursräume, eine Sauna, einen Fitnessbereich, einen Freihantelbereich, einen Cardiobereich, über ein Rückenzentrum für Rehasport und einen Tresen. Ob Getränke verkauft werden können und der Wasserautomat benutzt werden darf, ist ebenfalls noch unklar, sagt die Inhaberin: "Wir werden unsere Mitglieder auf der Homepage und über Facebook und Aushänge am Haus über die Maßnahmen informieren, wenn wir näheres wissen", verspricht Daniela Müller.
Die Zwangspause haben die beiden Inhaber der GbR genutzt und alle Räume gestrichen. Zudem wird derzeit das Dach im Galeriebereich verändert: "Da wir immer wieder Wasserschäden dort hatten, wird das Glasdach nun abgebaut und künftig mit einer Zwischendecke versehen. Dadurch wird dann ein neuer Raum geschaffen", erklärt Daniela Müller. Die Mitglieder werden in der Zeit der Sanierung durch eine Art Tunnel ins Studio laufen.
Zudem sei bei der Sanierung der Duschbereiche für Männer und Frauen, vor zwei Jahren, das Fließ im Boden falsch herum eingelegt worden, sodass auch dort die Duschräume jetzt vollständig erneuert werden. "Wir hatten erneut Wasserschäden festgestellt. Das wird nun alles behoben und wir rechnen damit, dass alle baulichen Arbeiten bis Ende Juli abgeschlossen sind", hofft die Fitnessstudio-Betreiberin.
Die Corona-Schließung habe das Unternehmen gut überstanden. Die sechs Mitarbeiter seien in Kurzarbeit geschickt worden und durch das Entgegenkommen des Vermieters, der Wohnungsgesellschaft Freital mbH (WGF), hätten die Mietzahlungen das Rückhaltekapital auch nicht deutlich strapaziert: "Herr Brückner und ich haben, um den Betrieb zu erhalten, auf einen Teil unseres Einkommens verzichtet", sagt Daniela Müller und verspricht zudem: "Zur Wiedereröffnung am 18. Mai bekommt jeder, wenn wir das dürfen, ein Glas Sekt, denn wir haben ja am 2. April unser 14-jähriges Bestehen gefeiert und das wollen wir auch mit unseren Mitgliedern noch nachholen." Mit Luftballons geschmückt will das Fitness-Studio dann ab dem 18. Mai wieder voll durchstarten. Die Mitgliedsbeiträge waren für die Monate März und April nicht eingezogen worden.
Yoga auf der Wiese
Auch Nora Schütz von Yoga im Gleichklang aus Bannewitz will ab dem 18. Mai wieder Kurse anbieten. Sie mietet sich dann wie gewohnt bei Elisabeth Frenkel und deren Yogalust in Possendorf ein. "Bis dahin plane ich parallel dazu aber auch Kurse im Freien zu geben. Eine Wiese in Possendorf beziehungsweise Goppeln schaue ich mir jetzt zeitnah an und hoffe, eine der beiden für Yoga-Kurse anmieten zu können", sagt sie.
Im Hains Freizeitzentrum Freital wird momentan auch alles für einen Start des Fitnessklubs, der Outdoorsportarten wie Badminton, Tennis und Beachvolleyball sowie dem Restaurant für den 18. Mai vorbereitet. Hains-Chef Daniel Wirth sagt, es müsse vorab noch geklärt werden, wie viele Besucher überhaupt eintreten dürfen und welche Hygienevorschriften pro Bereich gefordert werden.
Wie Katharina Strack vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Anfrage mitteilt, würde das Kabinett erst am Dienstag, 12. Mai 2020 über die neue Allgemeinverfügung mit den Bestimmungen auch für Fitnessstudios entscheiden.
Freibäder sollen noch im Mai öffnen
"Auch die Freibäder werden parallel vorbereitet", sagt Daniel Wirth. "Das Windi könnte, wenn alles Weitere planmäßig läuft, am 18. und das Zacke am 23. Mai geöffnet werden. Voraussetzung sind aber die notwendigen technischen Abnahmen sowie natürlich auch eine Freigabe durch das Gesundheitsamt", erklärt Wirth.
In Sachsen darf seit dem 4. Mai wieder Vereinssport unter freiem Himmel stattfinden. Athleten in „kontaktlosen Sportarten“ wie Leichtathletik, Tennis oder Golf können Anlagen im Freien wieder nutzen. Richtige Fußball- oder Basketballspiele sind aber weiter nicht erlaubt. Das Training muss in kleinen Gruppen stattfindet und die Hygieneauflagen müssen eingehalten werden.