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Flächenbrand in den Arztpraxen

Die Neurologin aus Seifhennersdorf, die gegen Regressforderungen kämpft, ist kein Einzelfall. Viele Ärzte im Landkreis Görlitz sind verzweifelt.

Von Daniela Pfeiffer
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Sie brachte den Stein ins Rollen: Neurologin Kyra Ludwig, die ihre Praxis in Seifhennersdorf wegen horrender Rückforderungen der KVS nur noch stundenweise geöffnet hat.
Sie brachte den Stein ins Rollen: Neurologin Kyra Ludwig, die ihre Praxis in Seifhennersdorf wegen horrender Rückforderungen der KVS nur noch stundenweise geöffnet hat. © Matthias Weber

Matthias Weise ist der Verzweiflung nahe. Er ist Allgemeinmediziner in Hohendubrau und in einer wirtschaftlichen Notsituation. Als Arzt hat er aktuell etwa noch 1.000 Euro monatlich zum Leben – und zum Ernähren seiner Familie, in der er Alleinverdiener ist. „Ich arbeite 60 Stunden in der Woche und liege im Moment trotzdem unter Hartz IV-Niveau“, so der 48-Jährige. In diese Lage hat ihn die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) gebracht. Wegen vermeintlich falscher Abrechnung soll er nun 80.000 Euro zurückzahlen. Oder vielmehr behält es sich die KVS gleich von seinem Honorar ein. Im Mai hatte er gegen den Bescheid Widerspruch eingelegt – keine Reaktion. Stattdessen wird die Regressforderung gleich vollzogen.

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