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Neues Baumhaus fürs Kinderheim

Bosch-Azubis arbeiten in Sebnitz für den guten Zweck – dieses Jahr mit ganz besonderen Helfern.

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Von Sigrid Rehak

Die neue Baumburg ist nicht zu übersehen. Auszubildende des Bosch-Werkes Sebnitz haben sie in den vergangenen Tagen im Rahmen ihrer „Sozialen Woche“ auf dem Außengelände der DRK- Kinder- und Jugendwohngemeinschaft gebaut. Sehr zur Freude der Kinder ist die mehr als drei Meter hohe Baumburg im Nadelbaum an der Zufahrt zum Kinderheim. Lediglich ein paar einzelne Äste wurden beim Bau aus dem Baum entfernt.

Die „Soziale Woche“ ist ein bundesweites Projekt der Robert Bosch Elektrowerkzeuge GmbH, bei dem Lehrlinge des zweiten Ausbildungsjahres für eine Woche Tätigkeiten ausüben, die sozial oder gemeinnützig sind. In Sebnitz gibt es im zweiten Lehrjahr aktuell acht Azubis. Sie alle sitzen normaler weiße an computergesteuerten, Metall bearbeitenden Anlagen. Für eine Woche tauschten sie nun ihren modernen Arbeitsplatz gegen Schraubakku, Bohrer, Hammer und Pinsel. Statt in der Lehrwerkstatt ackerten sie an der frischen Luft in der Kinder- und Jugendwohngemeinschaft in Sebnitz. „Damit auch unsere Auszubildenden sich im Geiste unseres Unternehmensgründers engagieren können, geben wir ihnen frei – für eine ,Soziale Woche‘, sagt Standortleiter Ralph Beetz. Bereits das dritte Jahr in Folge arbeiten die Sebnitzer Bosch-Lehrlinge für die Kindereinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes. „Unsere Auszubildenden können zeigen, was sie gelernt haben und lernen gleichzeitig die Koordination eines Projektes mit einem festen Abschlusstermin. Innerhalb einer Woche muss alles fertig sein – genau wie im späteren Berufsleben“, fügt Beetz hinzu. Parallel zum Baumhaus entstehen noch ein Häuschen zur Unterbringung von Heu für die Haustiere und mehrere Möbel aus Holzpaletten. Normalerweise werden mit diesen Paletten Bierkästen, Steine oder auch Lebensmittel transportiert. Im Kinderheim entstehen daraus drei Bänke und ein Tisch. Eine der vier Auszubildenden an dieser Station ist Cindy Sündermann. Vor ihrer Ausbildung zur Industriemechanikerin bei Bosch hatte sie das Zimmerhandwerk gelernt. Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit Holz kann die 29-Jährige hier nun perfekt anwenden. „Es macht richtig großen Spaß, unsere Bosch-Werkzeuge mal anzuwenden. Wir arbeiten mit allen Lehrlingen im Team, sind kreativ und können gemeinsam mit den Kindern etwas Tolles schaffen.“ Und wirklich: Die Heimkinder, die wegen der Ferien vormittags da sind, sind mit großer Begeisterung dabei. Sie bohren, schleifen, streichen und schrauben. „Das ist auch eine Bestätigung für unsere Kinder, können sie doch hier beweisen, dass sie etwas mit ihren eigenen Händen schaffen können“, sagt Heimleiter Erich Krause.

Insgesamt 50 Quadratmeter Holz und zehn Vierkant-Profilhölzer wurden durch die Firma Wolf System aus Langenwolmsdorf gesponsert. „Ohne die Mittel der Sponsoren und dem gemeinnützigen Einsatz können wir den Kindern so einen Garten nicht bieten“, fügt Krause hinzu.

Die vorherigen Bosch-Azubis hatten im Kinderheim unter anderem einen Sandkasten aus einem ausrangierten Ruderboot sowie eine Torwand gebaut. „Die Projektvorschläge für die Zusammenarbeit mit den sozialen Einrichtungen kommen oft von den Teilnehmern selbst. Für das kommende Jahr werden noch Vorschläge gesucht“, sagt Ralph Beetz.