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Fünfeinhalb-Tonnen-Kutsche rollt Sonntag erstmals mit sechs Pferden

Noch zwei Tage bis zum Bierstadtfest. Heute: Warum es beim Festumzug jede Menge kaltes Blut geben wird …

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Von Jens Fritzsche

Was für ein Kollos! Fünfeinhalb Tonnen schwer ist sie, und damit wohl auch das Schwergewicht unter den Fahrzeugen beim großen Festumzug zum Bierstadtfest am Sonntagnachmittag. Die Rede ist von der großen Fassbierkutsche der Radeberger Brauerei. Und es kommt ja noch mal gut eine Tonne hinzu. Denn gezogen wird die Riesenkutsche diesmal von insgesamt sechs Schwergewichten, sechs rheinisch-deutschen Kaltblütern – „das ist die Pferderasse, die die meisten Leute als Brauereipferde bezeichnen“, weiß Tina Trepte vom Wachauer Fuhrbetrieb Trepte, der ja bekanntlich seit Jahren für die Brauerei nicht nur per Lkw, sondern auch per Kutsche unterwegs ist. Zweimal pro Woche liefern die Treptes per Pferdekutsche die Bierfässer an die Radeberger Gaststätten aus, einmal pro Woche sind sie per Kutsche auch in Dresden unterwegs. Auch der Touristenkremser von Bierkutscher Ernst ist auf dem Hof in Wachau zu Hause – und die Wachauer fahren eben auch die Riesen-Fassbierkutsche. Die feierte bekanntlich ihre Premiere beim großen Festumzug 2012 zum Radeberger Stadtjubiläum. Aber damals zogen „nur“ vier Kaltblüter – diesmal werden es zwei mehr sein, und die Kutsche samt Pferden weit über 20 Meter lang. „Das ist nicht ohne, aber wir haben mit den Pferden in den vergangenen Monaten fleißig geübt“, verrät Tina Trepte. „Die Tiere sind Straßenverkehr gewöhnt –  und es sind eben Kaltblüter, also ruhige, gutmütige Pferde“, sagt die junge Frau. Sie selbst wird das Gefährt aber diesmal nicht lenken. „Das geht einfach über meine Kraft“, stellt sie klar. Der Kutscher hält sämtliche Pferde mit seiner linken Hand – „wie gesagt, da zieht fast eine Tonne vorn dran …“ Also steigt ein guter Freund der Treptes auf den Kutschbock. „Der arbeitet im Gestüt in Moritzburg und fährt dort zwölfspännige Kutschen.“ Tina Trepte wird aber sozusagen als „Beifahrerin“ mit auf dem Kutschbock sitzen. „Zudem werden auf jeder Seite drei Leute neben der Kutsche herlaufen und aufpassen“, kündigt sie an. Denn das Ganze sei vor allem in den Kurven eine durchaus anspruchsvolle Sache, fügt sie an.

Starten wird der Festumzug am Sonntag um 14 Uhr auf dem Brauereihof. Über die Dresdner Straße, die August-Bebel-Straße und die Pulsnitzer biegt der Tross dann in die Oberstraße zum Markt ein.