Und es gibt sie doch!  Matthias Ludwig aus Beiersdorf sind die Gämsen im Frühjahr 2017 direkt vor die Kamera gelaufen. "Es waren sechs oder sieben Stück", erzählt der 39-Jährige. Er war am Studenec (Kaltenberg) auf böhmischer Seite unterwegs. "Ich wollte ein Foto vom Sonnenuntergang machen", sagt er.  "Da sind sie mir direkt über den Weg gelaufen." Die Tiere seine auch gar nicht scheu gewesen. 

In Tschechien gibt es seit Jahren Versuche, Gämsen in den Gebirgsregionen anzusiedeln. Auch im Lausitzer Gebirge wurden Tiere ausgewildert. Offenbar fühlen sie sich hier doch so wohl, dass sie bleiben und sich vermehren. Normalerweise entspricht diese Gegend nicht dem  natürlichen Lebensraum der Gämsen, sagt die Zittauer Forstbetriebsleiterin Angela Bültemeier. Sie kann sich nur daran erinnern, dass vor rund zehn Jahren ein Gämsenpaar in Zittauer Gebirge - im Gebiet der Mühlsteinbrüche - aufgetaucht war. Weil die beiden Tiere stark an Räude erkrankt waren, wurden sie zum Abschuss freigegeben und auch erlegt. Seitdem, so sagt Angela Bültemeier, seien im Zittauer Gebirge keine Gämsen mehr gesehen worden. 

Wenn sie sich da mal nicht irrt: Nico K., ein Naturfreund aus Großschönau, jedenfalls kann es beweisen: Er hat im vorigen Februar eine Gämse in den Mühlsteinbrüchen fotografiert. "Sensationelle Sichtung im heimischen Gebirge", schreibt er zu seinem Foto auf Instagram. Ein Video gibt es auch dazu.