Goppeln
Ein Gerichtsvollzieher hat gestern den Gasthof Goppeln zwangsgeräumt. Begleitet wurde er von einer Delegation des Bannewitzer Rathauses mit Amtsverweser Martin Seidel (Die Linke) an ihrer Spitze. Grund für die Räumung sind Zahlungsrückstände des Betreibers, dem früheren Bürgermeister Gerd Schmidt. Er zahlt seit 2004 keine Pacht und seit 2005 auch keine Betriebskosten mehr. Im Rathaus ist von offenen Forderungen in Höhe von mehr als 25000Euro die Rede.
Schmidt indes pochte auf Investitionen, die mit der Pacht verrechnet werden sollten. Vor Gericht bekam er damit nicht Recht. Auf Nachfrage der SZ, ob der Rückzug aus Goppeln auf seine Mockritzer Badgaststätte Auswirkungen hat, wollte er nicht antworten. Redseliger ist da die Internetseite www.gasthofgoppeln.de. In einer von „G.G. und das Team“ gezeichneten Erklärung werden der Rathausspitze Vorwürfe gemacht: „Durch den Amtsverweser, Herrn Seidel, wurde seit Dezember 2006 immer wieder behauptet, dass der Gasthof geschlossen hat. Dies führte immer wieder zu Stornierungen bereits langfristig gebuchter Veranstaltungen und Reservierungen, was dem Haus letztlich die wirtschaftliche Grundlage entzog“, heißt es. Seit drei Wochen ist die Gaststätte dicht.
Seidel weist die Anschuldigungen zurück. Wahr sei lediglich, dass der Wirt im Dezember 2006 die fristlose Kündigung erhielt. Die Gemeinde wehrt sich juristisch gegen die Verbal-Attacke und hat eine Eilverfügung beantragt. Zudem bekräftigt der Amtsverweser das Interesse der Gemeinde an einer raschen Vermietung oder Veräußerung der Gastwirtschaft. Am Montag findet eine erste Besichtigung mit einem Interessenten statt. Mit einer Wiedereröffnung des Gasthofs rechnet Seidel frühestens Anfang 2008. Domokos Szabó