Spinatknödel mit Parmesansoße

Die Corona-Krise hat Falko Iselt zwar keinen kompletten Strich durch die Rechnung gemacht, doch sein Zeitplan ist schon ziemlich durcheinander gekommen. Der junge Mann hat seine Lehre im letzten August abgeschlossen und sollte eigentlich längst Küchenchef im Oybiner Hotel Nensch sein. Durch die wochenlange Schließung hat sich das verzögert.
Dass er nun später als gedacht Küchenchef wird, kann er verschmerzen. Aber dass er so lange nicht kochen durfte, ärgert ihn schon. Er liebt seinen Beruf und will darin einmal richtig gut werden. Dabei stand "Koch" lange überhaupt nicht auf seiner beruflichen Wunschliste. Für ihn stand früh fest, dass er zur Bundeswehr geht. Dafür hatte er alle nötigen Informationen eingeholt und sich sogar schon in Leipzig vor Ort ein Bild gemacht. Dann überlegte er es sich aber doch noch einmal. "Als Koch kocht man ja nicht nur", begründet er das. Man erschaffe dabei etwas Neues und das fasziniere ihn. Die grundsolide und durchaus kreative Ausbildung im Hotel Nensch sei eine gute Basis. Aber ihn lockt die Sterneküche, sagt er. Es gebe so viele Geschmacksrichtungen, die man zudem untereinander kombinieren und zudem mit Zutaten aus den verschiedensten Regionen der Erde zubereiten kann. So könne man regelrecht seine eigene Küche erfinden. Das kann sich Falko Iselt gut für sich vorstellen. Dafür will er unter anderem ins Ausland und dort neue Ideen sammeln, auch wenn er momentan nicht weiß, wann das wieder möglich sein wird.
Kleine Auswahl im Angebot
Umso mehr freut sich der Oybiner, dass er ab Freitag wieder in der Küche stehen darf. Dort wird alles frisch zubereitet und er hat daher derzeit viel zu tun. Obwohl sie zunächst eine kleinere Auswahl als üblich anbieten werden, müssen auch dafür sämtliche Zutaten neu besorgt werden. Die Speisekarte wird sich trotz der Ambitionen des Jungkochs nicht radikal ändern. Der 20-Jährige bleibt den typisch Oberlausitzer Gerichten treu und wandelt sie mit eigenen Ideen ab. Das gibt altbekannten Gerichten eine überraschende Note und er kann immer wieder Neues ausprobieren. So ist es auch beim Spinatknödel gewesen. Er kann sich gut vorstellen, dass es jemand nachkocht, der seinen Partner oder seine Partnerin mal so richtig verwöhnen will.
Das Hotel Nensch ist derweil gut auf das wieder eröffnen vorbereitet. Schon vor drei Wochen hat Falkos Chefin und Mutter auf gut Glück alles Nötige geordert und inzwischen auch geliefert bekommen. Einzig die Plexiglasscheiben für den Tresen seien eine Herausforderung gewesen, sagt Britta Iselt-Nensch. Bis nach Bautzen musste ihr Handwerker dafür fahren und bekam dort buchstäblich die letzte. Aber der Aufwand ist es ihr wert. "Wir wollen unsere Gäste und unsere Mitarbeiter schützen, so gut es geht ", sagt sie. Ihr Team hat ein Hygienekonzept erarbeitet und ist froh, von Hause aus ziemlich viel Platz zu haben. So hoffen sie, die vorgeschriebenen Abstände einzuhalten und trotzdem alle Gäste bedienen zu können. Eine Reservierung schadet sicher trotzdem nicht.
Sollte jemanden das heute vorgestellte Gericht zu aufwendig sein: Es steht in leicht abgewandelter Form auf der Speisekarte und kann daher auch im Hotel probiert werden.
Spinatknödel mit Parmesansoße und Walnüssen
Zutaten für 3 Personen:
Knödel: ca. 400 g Weißbrot geschnitten vom Vortag, 200 g blanchierter Spinat, 2 Zwiebeln (ca. 90 g), ca. 250 ml warme Milch, Muskat, schwarzer Pfeffer, 25 g Butter, 2 Eier
Soße: 1 Apfel, 1 Schalotte, 300 ml Geflügelbrühe, 100 ml Sahne, 20 ml Wermut, 100 ml trockener Weißwein, 200 g Parmesan, frisch gerieben, 25 g Butter, Stärke, 20 ml Pflanzenöl, 1 Ei
Deko: 3 Romanasalatblätter, 20 g Walnüsse gehackt, 15 g Parmesan
Kräuterpesto: 50 g Petersilie, 20 g Dill, 10 g Schnittlauch, 5 g Szechuanpfeffer, 180 g Pflanzenöl, 20 ml Zitronenöl
Mit diesem Beitrag endet die Serie: Hier koche ich