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Görlitzer Bischof will eine friedensstiftende Kirche

Görlitz. Der katholische Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, hat gestern Abend in der St. Jakobus-Kathedrale an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht. Zusammen mit Gläubigen feierte er eine Messe, um innezuhalten.

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Görlitz. Der katholische Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, hat gestern Abend in der St. Jakobus-Kathedrale an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht. Zusammen mit Gläubigen feierte er eine Messe, um innezuhalten. Ipolt hatte die Messe bewusst auf den 28. Juli gelegt. Vor 100 Jahren erklärte Österreich-Ungarn an diesem Tag Serbien den Krieg. Wenige Tage darauf waren alle europäischen Großmächte jener Zeit in den Krieg verwickelt, der 16 Millionen Tote forderte.

Ipolt räumte in seiner Predigt ein, dass die katholische Kirche in diesem Krieg keine sehr gute Rolle gespielt habe, „weil sie der damals herrschenden nationalistischen Stimmung ihre eindeutige Unterstützung gewährt hat“. So sei der Krieg fast durchgängig als ein „heiliger Krieg“ bezeichnet worden, manchmal auch als ein „Gericht Gottes“. Die Aufrufe des damaligen Papstes Benedikt XV., die Kämpfe zu beenden, seien ungehört verhallt. Deswegen bedeute die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg vor allem eine Mahnung zum Frieden. Angesichts der heutigen Kriege und Kämpfe in der Ostukraine, im Gaza-Streifen und in Syrien laute diese Mahnung: „Der Frieden bedarf der Pflege und der Wachsamkeit, damit er nie für angeblich höhere Interessen geopfert wird.“

Am Freitag wird die Evangelische Kirche, um 18 ›Uhr, in der Nikolaikirche an den Ausbruch des „Großen Krieges“ erinnern, wie er vor allem in Westeuropa bis heute genannt wird. Die Nikolaikirche war 1926 als Gedächtnisstätte für die gefallenen Görlitzer evangelischen Glaubens eingerichtet worden. (SZ/sb)