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Görlitzer Bistum verliert seinen Ersten Offizier

Einer wie er findet sich so schnell nicht wieder: Der frühere Generalvikar Hubertus Zomack ist gestorben. Ein Nachruf.

Von Sebastian Beutler
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Hubertus Zomack hoch oben auf seiner St.-Jakobus-Kathedrale in Görlitz.
Hubertus Zomack hoch oben auf seiner St.-Jakobus-Kathedrale in Görlitz. © Pawel Sosnowski

Wenn Hubertus Zomack etwas erreichen wollte, dann brachte ihn so schnell nichts davon ab. Und sei es, an die Turmspitze seiner geliebten St.-Jakobus-Kathedrale zu gelangen. Als die Bischofskirche des katholischen Bistums Görlitz vor fünf Jahren saniert wurde, kletterte der damals 73-Jährige munter die letzten Stufen des Gerüstes hinauf, um dann in luftiger Höhe die Arbeit der Bauarbeiter zu würdigen. Dem gebürtigen Wittichenauer war Handwerk kein fremder Begriff: Er selbst hatte als junger Mann erst eine Lehre als Mälzer und Brauer absolviert, ehe er zur Theologie fand. Die äußere Instandsetzung der Kathedrale mit all ihren Verzierungen am Dach und Turm, für deren Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst kein Geld vorhanden war, deren Fehlen aber die Statik des gesamten Kirchgebäudes bedrohten, war Zomacks letztes großes Projekt. Im Rückblick mutet es beinahe an, als wenn er all seine verbliebene Energie und Kraft darin gesteckt hat. Nun ist der frühere Generalvikar des Bistums Görlitz 77-Jährig gestorben. Am morgigen Freitag wird er in der Domherrengruft beerdigt – zu Füßen seiner Kathedrale.

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