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Grenzüberschreitende Stromhavarien sind im Kreis ausgeschlossen

Im Grenzgebiet im Erzgebirge haben Rettungskräfte einen großen Stromausfall trainiert. Dabei hat die Enso zugeschaut und Erfahrungen gesammelt.

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Landkreis/Dresden. Eines macht die Sprecherin des Energieunternehmens Enso gleich ganz deutlich: „Eine solche binationale Übung, wie sie im Erzgebirge durchgespielt worden ist, ist nicht direkt auf die Oberlausitz übertragbar.“ Denn, so erklärt Claudia Kuba, im Süden des Landkreises Görlitz, wo die Enso als Netzbetreiber die Hauptrolle spielt, gibt es keine Höchstspannungsleitungen. Und auch keine Netze, die über die deutsche Grenze in das Nachbarland hinausreichen. Aus diesem Grund sei es auch nicht möglich oder gar nötig, eine vergleichbare, länderübergreifende Übung zum Beispiel im Zittauer Gebirge zu inszenieren.

Interessant war die Großübung, bei der ein sogenannter Blackout – also ein großflächiger Stromausfall zu beiden Seiten der Grenze simuliert wurde – für den hiesigen Stromnetzbetreiber dennoch. Denn es ging dabei vor allem auch um die Koordination der rund 200 Einsatzkräfte und die technische Machbarkeit in solchen Fällen. Bei der Übung war es unter anderem auch nötig, eine neue Leitungsstrecke in unwegsamem Gelände neu zu errichten und die Stromversorgung schnellstmöglich wieder herzustellen. Und aus diesem Grund waren auch Vertreter der Enso als Beobachter zu Beginn der Woche im Grenzgebiet mit unterwegs. Das Fazit der Enso-Sprecherin fällt positiv aus. Vor allem die reibungslose Kommunikation habe sie beeindruckt, sagte sie auf Nachfrage.

Dass sich die Enso ebenfalls immer wieder für Ernstfälle wappnen muss und will, betont Frau Kuba in diesem Zusammenhang ausdrücklich. „Auch wir haben immer wieder Großübungen zu absolvieren“, sagt sie. Dabei gehe es um verschiedene Szenarien wie eben Sturm- oder Hochwasserschäden oder Stromausfälle durch Eislast auf den Leitungen. Das werde auch von staatlicher Seite entsprechend befördert. Zum Ernstfall-Training gehören nach Angaben der Enso-Sprecherin aber nicht nur solche Großübungen mit Einsatz von Technischem Hilfswerk oder Feuerwehr. Auch die theoretische Vorbereitung auf einen Ernstfall werde immer mit sogenannten Stabsübungen wieder durchgespielt. (SZ/abl)