Große Ehre für Ostritzer Bürgermeisterin

Vorige Woche hat Marion Prange (parteilos) einen Anruf aus Berlin bekommen. Eine Mitarbeiterin der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) ist am Telefon und macht der Ostritzer Bürgermeister eine überraschende Mitteilung: Sie gehört zu den bundesweit 15 Preisträgerinnen des renommierten Helene-Weber-Preises.
Der Preis wird aller zwei Jahre von der Bundesregierung an Frauen aus Politik und Wirtschaft verliehen, die sich politisch und zivilgesellschaftlich besonders engagieren. Die Vorschläge kommen von Abgeordneten des Bundestages. "Jeder Parlamentarier kann eine Kandidatin benennen", erklärt Lisa Hempe vom Büro des Helene Weber-Preises. In diesem Jahr seien 66 Vorschläge eingegangen. Eine bundesweit besetzte Jury wählt die Preisträgerinnen aus.
Marion Prange wurde vom Oberlausitzer SPD-Bundestagsabgeordneten Thomas Jurk vorgeschlagen. Den Anstoß dafür hatte Dana Dubil vom DGB Ostsachsen gegeben. Die Ostritzerin ist nun als einzige Vertreterin Sachsens unter den 15 Preisträgerinnen. Die Preisverleihung findet am 8. September in Berlin statt.
Die Bürgermeisterin wird für ihr herausragendes Engagement gegen Rechts geehrt. Unter ihrer Leitung ist Ostritz zu einem bundesweiten Vorbild im Umgang mit rechtsextremen Veranstaltungen geworden. Zuletzt hatte sie es sogar geschafft, eine rechtsextreme Kampfsportveranstaltung zu verbieten. Das war einer Kommune zum ersten Mal überhaupt in Deutschland gelungen.
"Für mich und die Stadt ist das eine große Ehre", sagt Marion Prange. Sie freue sich sehr über die Auszeichnung, sagt sie. Und sie weiß auch schon, was sie mit dem symbolischen Preisgeld von 500 Euro macht: "Das fließt komplett in Projekte und Initiativen in Ostritz", so die Bürgermeisterin. "Wofür wir es genau verwenden wollen, werden wir gemeinsam entscheiden."
Der Preis ist nach der deutschen CDU-Politikerin und Frauenrechtlerin Helene Weber (1881–1962) benannt, die als eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ gilt. Ihr ist maßgeblich der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in der Verfassung der Bundesrepublik zu verdanken.
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Update: Der Beitrag wurde am 8. Juni, 8.30 Uhr geändert: In der ursprünglichen Fassung stand, dass das Preisgeld komplett in Projekte gegen Rechts fließen solle. Marion Prange erklärte aber, sie wolle mit dem Geld auch andere Projekte, beispielsweise von und für Frauen, unterstützen.