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Große Pläne für Hafen und Promenade

Mehr als zwei Millionen Euro sollen in den Ausbau an der Talsperre fließen. Auch ein Aufzug ist geplant.

Von Elke Braun
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Das schöne Wetter zu Ostern nutzten viele Besucher der Talsperre Kriebstein für eine Schifffahrt. Wenn der Freistaat Fördergeld zuschießt, könnte die in nächsten zwei Jahren deutlich aufgewertet werden.
Das schöne Wetter zu Ostern nutzten viele Besucher der Talsperre Kriebstein für eine Schifffahrt. Wenn der Freistaat Fördergeld zuschießt, könnte die in nächsten zwei Jahren deutlich aufgewertet werden. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Wann der Fähranleger im Hafen der Talsperre Kriebstein gebaut worden ist, kann Thomas Caro, Geschäftsführer des Zweckverbandes der Talsperre Kriebstein, gar nicht genau sagen.

„Es war auf jeden Fall vor dem Zweiten Weltkrieg.“ Und genau da liegt das Problem. Der Anleger ist marode und wurde in den letzten beiden Wintern durch Treibeis noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Ein Ersatzneubau ist dringend erforderlich. „Sonst können wir irgendwann die Schifffahrt nicht mehr absichern“, sagt Caro. 

Im vergangenen Sommer musste der Zweckverband bereits den Ruderbootverleih einstellen und lässt die Fahrgastschiffe zum Teil an dieser Stelle des Hafens anlegen. „Wir haben dann den maroden Anleger nur noch für ein Schiff genutzt“, sagt Caro.

Ein weiteres Problem seien die abrutschenden Ufermauern an den Anlegestellen. Diese mussten teilweise mit Bauzäunen abgesichert werden. „Das sieht alles nicht schön aus. Und es macht keinen guten Eindruck, wenn die Gäste an Bauzäunen vorbei zum Schiff laufen müssen“, so Caro.

Rund 100.000 Euro hat der Verband bereits in Planungen, Baugrunduntersuchungen und Artenschutzgutachten investiert. Für insgesamt 2,2 Millionen Euro sollen danach Hafen und Uferpromenaden in Ordnung gebracht werden. Die Arbeiten sollen vorwiegend außerhalb der Saison – also vom Herbst bis ins zeitige Frühjahr – über die Bühne gehen, um die Schifffahrt in den Sommermonaten aufrechterhalten zu können. Die ist die Haupteinnahmequelle des Zweckverbandes. „Viele Arbeiten können auch bei leichtem Frost erledigt werden“, so Caro.

Nun wartet der Verbandschef auf den Fördergeldbescheid vom Freistaat in Höhe von 90 Prozent der Kosten. „Ohne dieses Geld ist das Projekt nicht zu stemmen“, sagt Caro. „Alle Unterlagen sind eingereicht. Ich rechne in den nächsten Tagen und Wochen mit dem Bescheid.“

Steht fest, dass das Fördergeld fließt, könnte im September mit der Sanierung des Fähranlegers begonnen werden. Dazu sei es erforderlich, einen Kran aufzustellen, der zunächst den alten Anleger abreißt und dann den neuen montiert. Dazu werden vorgefertigte Betonelemente verwendet.

Ein Jahr später – nach Beendigung der Saison 2020 – soll es im Uferbereich weitergehen. Neue Mauern sollen laut Caro im kompletten Uferbereich vor die bereits vorhandenen gesetzt und der Zwischenraum mit einem stabilen Unterbau versehen werden. 

Dadurch verbreitert sich die Promenade um etwa zwei Meter. Die soll nach den Vorstellungen des Zweckverbandes ebenfalls aufgewertet werden. Mit Sitzgruppen, kleinen bepflanzten Flächen und Blumeninseln soll sie die Besucher künftig zum Flanieren einladen. „Das ist ja im Moment gar nicht möglich“, so Caro.

Um auch Besuchern mit Handicap den Zugang zu den Schiffen zu gewähren, ist außerdem der Bau eines Aufzugs geplant. Dieser soll die Besucher vom Besucherzentrum in den Hafen befördern. „Zur barrierefreien Überwindung des Höhenunterschiedes gibt es keine andere Möglichkeit als einen Fahrstuhl“, erklärt Caro. Kasse und Informationsraum könnten dann nach oben verlegt werden.

Die Stadt Mittweida, die Gemeinde Kriebstein und der Landkreis Mittelsachsen sind Mitglieder im Zweckverband der Talsperre Kriebstein. Insgesamt verfügt der Zweckverband über zwei Rundfahrt- und zwei Fährschiffe, die ständig auf der Talsperre unterwegs sind.