Frau Kothe, Sie sind seit 32 Jahren Grundschullehrerin in Neustadt. Was hat Sie bewogen, nun als Schulleiterin in Sebnitz zu arbeiten?
Ich habe mich sehr gern der Herausforderung gestellt, eine Schule zu leiten. In Neustadt war ich 18 Jahre stellvertretende Grundschulleiterin. Eine neue Aufgabe, wie die Leitung einer Schule zu übernehmen, ist sehr schön. Denn man kann etwas bewirken und an der Gestaltung Anteil nehmen.
Was wird bei Ihrer neuen Aufgabe anders sein?
Als stellvertretende Schulleiterin ist man für viel Organisatorisches wie die Stundenplanung zuständig. Jetzt kommen beispielsweise noch Themen wie die inhaltliche Ausgestaltung der Schule und die Personalentwicklung hinzu, das reizt mich. Aber Schulleiterin, stellvertretende Schulleiterin und das ganze Lehrerkollegium sind selbstverständlich ein Team, ohne das es nicht geht.
Was haben Sie in den ersten Tagen an Ihrer neuen Arbeitsstelle verändert?
Schon im Mai habe ich bei meinem ersten Termin mit dem Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh ein eigenes Zimmer für meine Stellvertreterin Anja Tamm angesprochen. Das ist jetzt eingerichtet und sehr schön geworden. Der Raum ist gleichzeitig Sprechzimmer für die Schulärztin.
Womit haben Sie in Neustadt gute Erfahrungen gemacht? Welche neuen Ideen wollen Sie in der Grundschule auf der Schandauer Straße einbringen?
Zuerst werden wir natürlich alles Bewährte fortführen. Dazu gehören unter anderem der Crosslauf, der Wettkampf um den stärksten Schüler und die Mathe-Olympiade. Im Lehrerkollegium habe ich jedoch für Mai schon einen Tag der offenen Tür angeregt. Dazu werden wir alle an Schule Interessierten einladen und zeigen, was unsere Grundschule alles kann.
Was wird Ihnen von der Neustädter Grundschule fehlen?
Natürlich werde ich meine langjährigen Kollegen vermissen, wir hatten eine gute Zusammenarbeit, auch mit Stadt und Schulverwaltung. Hier in Sebnitz habe ich auch ein super Team und ich freue mich auf unsere gemeinsame Arbeit.
In den letzten Jahren war eine Namensgebung für die Schule im Gespräch. Das war an einem „Nein“ im Stadtrat gescheitert. Wollen Sie dran bleiben, dass die Grundschule Schandauer Straße einen Namen bekommt?
Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch gar keine Gedanken gemacht. Für mich sind im Moment andere Dinge wichtiger. Das Schulprogramm soll fortgeschrieben werden, die Unterrichtsqualität gesichert und die Zusammenarbeit mit Kitas und Eltern weiter intensiviert werden. Und unseren 49 Erstklässlern soll ein guter Start ermöglicht werden.
Sie sind ja Schulleiterin in Vertretung, da sich auf die erste Ausschreibung der Stelle niemand beworben hatte. Wann ändert sich dieser Status?
Ab 1. Februar soll die Stelle regulär besetzt werden. Ich habe mich darauf beworben und hoffe sehr, dass es klappt.
Kommt eine Schulleiterin wie Sie noch zum Unterrichten?
Ja, ich werde 15 Stunden pro Woche Mathematik und Förderunterricht geben.
Das Gespräch führte Cornelia Riedel.