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Günter Zieschong rettet Protest-Klo vom Dresdner Postplatz

Dresden. Am Dienstag stellten Unbekannte ein Klobecken auf den Dresdner Postplatz, um gegen dessen architektonische Öde zu protestieren. Am Mittwoch las Günther Zieschong alias Uwe Steimle davon und war er begeistert.

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Dresden. Am Dienstag stellten Unbekannte ein Klobecken auf den Dresdner Postplatz, um gegen dessen architektonische Öde zu protestieren. Am Mittwoch las Günther Zieschong alias Uwe Steimle davon und war er begeistert. Als er erfuhr, dass die Stadt angeboten hatte, das Klobecken für 70 Euro – die Beseitigungskosten – zu verkaufen, kam ihm die: „Das Klo koof ich mir. Die 70Euro habe ich noch von der Abwrackprämie von Frau Bähnert, also nicht von ihr persönlich, sondern von ihrem Krause Duo.“

Mit seinem Wartburg Camping, Baujahr 1967, machte er sich auf den Weg ins Ortsamt Altstadt auf der Theaterstraße. Die SZ durfte Zeuge dabei sein. Zieschong absolvierte eine wahre Odyssee, bis er die zuständige Amtsstube gefunden hatte. Schließlich händigte man ihm gegen Vorlage seines Personalausweises und nach Entrichtung der 70 Euro das Corpus Delicti aus. Mit Schild und Klo ging es zurück zum Wartburg. „Das ist jetzt meine!“, sagte Zieschong. Am Altmarkt wollter er noch einen Kaffee trinken. Zieschong lud das Klo aus, um den Pflanzen ein wenig Sonne zu gönnen. Schaulustige verweilten, viele erkannten Günther Zieschong und beglückwünschten ihn zu seiner Errungenschaft. Als der nach einer Tasse Bohnenkaffee wieder auf den Altmarkt kam, waren Klo und Schild verschwunden. Jemand hatte es entwendet. (SZ)