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Gut gelagert

Die Behrens-Wöhlk-Gruppe, die mit Holz handelt, investiert in Großenhain drei Millionen Euro. Und feiert Richtfest.

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Von Catharina karlshaus

Joachim Behrens muss bloß mal schnell seinen Koffer abstellen. Der Geschäftsführer der gleichnamigen Behrens Holz und Bauelemente GmbH steht just, als sein Mobiltelefon klingelt, gerade auf einem Bahnsteig, irgendwo zwischen Bremen und Cottbus. Unterwegs sei er zum Stammsitz seines Partnerunternehmens, der Wöhlk GmbH in Bautzen. Immerhin, zu besprechen gebe es ja jetzt mit seinem Partner Gernot Wöhlk so einiges. Schließlich soll in nur ein paar Wochen eine neue Niederlassung in Großenhain ihre Arbeit aufnehmen. „Wir sind optimistisch, dass zum Ende des Jahres unser neues Logistiklager im ersten Bauabschnitt seinen Betrieb aufnehmen kann“, sagt Joachim Behrens im SZ-Gespräch.

Kranunternehmer Lutz Wagner steuert seinen Montagekran durch die künftige Lagerhalle, die bereits im Rohbau steht. Läuft alles nach Plan, dann kann das Holz-Logistik lager bereits Ende des Jahres in Betrieb gehen.
Kranunternehmer Lutz Wagner steuert seinen Montagekran durch die künftige Lagerhalle, die bereits im Rohbau steht. Läuft alles nach Plan, dann kann das Holz-Logistik lager bereits Ende des Jahres in Betrieb gehen.

Und tatsächlich, schaut es gut aus. Weithin sichtbar ist der Rohbau, der nach der Ansiedlung des Druckluftspezialisten Boge einen weiteren Zugewinn im Großenhainer Industriegebiet Flugplatz darstellen wird. Immerhin: Die Behrens-Wöhlk-Gruppe, die ihren Jahresumsatz für 2012 mit 194 Millionen Euro angibt, zählt mit ihren bundesweit 13 Standorten zu den führenden Holzhändlern in Deutschland. Sie betreibt in Rotenburg ein 13 000 Quadratmeter großes Zentrallager und ein Zweites in Drensteinfurt, 50 Kilometer nordöstlich von Dortmund, mit einer Fläche von weiteren 9 100 Quadratmetern.

Das neue Zentrallager in Großenhain – von dem aus Schreiner, Ladenbauer, Messebauer, Zimmermänner, Trockenbauer, Dachdecker, Tischler sowie Holzhändler beliefert werden sollen – muss sich auch keineswegs verstecken. Mit 10 000 Quadratmeter Fläche wird es die notwendige Kapazität haben, um Betriebe im ganzen Freistaat, in Brandenburg und Sachsen-Anhalt beliefern zu können. „Großenhain ist für uns auf jeden Fall eine sehr gute Wahl. Abgesehen davon, dass wir mit der städtischen Wirtschaftsförderung hervorragend zusammengearbeitet haben, ermöglicht uns der geografische Standort kurze Wege“, erklärt Joachim Behrens.

Gelagert werden sollen im Großenhainer Zentrallager hochwertige Produkte wie Innentüren, Parkett und Holzwerkstoffe für den Innenausbau in klimatisierten Hallen. Ganzjährig, so Behrens, werde die Temperatur bei 17 Grad Celsius gehalten. „Die Produkte werden durch die Lagertechnik geschont, sie sind sofort zu verarbeiten, und es gibt kein Quellen, Schwinden und Verziehen.“ In den Betrieben an den übrigen Standorten werde das Holzbausortiment, das Schnittholz und das Trockenbausortiment der Firma in Kalthallen gelagert.

Im künftigen Zentrallager Großenhain sollen nach jetzigen Plänen der Behrens-Wöhlk-Gruppe einmal circa 8 000 Artikel untergebracht sein. Verschiedenste Produkte, die laut Joachim Behrens aufgrund ihrer Abmessungen hohe Anforderungen an die Kommissioniersysteme und den Fuhrpark stellen. Nicht nur die Lagerhaltung werde dabei computergestützt abgewickelt, auch die Tourenplanung für die Lkw. Das Großenhainer Lager wird über einen eigenen Fuhrpark verfügen, jedoch vor allem die Fahrzeugflotte des Bautzner Partnerunternehmens, der Wöhlk GmbH nutzen. Die Regellieferzeit der Lagerware beträgt nach eigenem Bekunden dabei 24 Stunden von Auftragseingang bis zur Auslieferung an den Kunden.

Nun, in Großenhain ist es indes noch nicht so weit. Denn noch wird fleißig am Rohbau gewerkelt und alles für den nächsten entscheidenden Termin vorbereitet. „Fest steht, dass wir am 16. Oktober Richtfest feiern werden“, freut sich Geschäftsführer Joachim Behrens. Wie er betont, werde die Vertriebstätigkeit an allen bestehenden Standorten der Wöhlk GmbH trotz des Firmenneuzugangs fortgeführt.