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Hausarzt mit kurzem Draht ins Krankenhaus

Dr. Matthias Klein behandelt jetzt Patienten im Medizinischen Versorgungszentrum. Er schätzt die Nähe zu den Fachabteilungen des Radeberger Krankenhauses.

Von Thomas Drendel
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Dr. Matthias Klein ist der neue Arzt in der Praxis für Allgemeinmedizin im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Radeberg. Der 34-Jährige lebt mit seiner Frau, auch einer Ärztin, und seinen drei Kindern in Weißig. Von dort braucht er nur wenige Minute
Dr. Matthias Klein ist der neue Arzt in der Praxis für Allgemeinmedizin im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Radeberg. Der 34-Jährige lebt mit seiner Frau, auch einer Ärztin, und seinen drei Kindern in Weißig. Von dort braucht er nur wenige Minute © Thorsten Eckert

Radeberg. Zum Glück ist die Zahl der Grippeerkrankungen in diesem Jahr nicht so hoch. Dr. Matthias Klein hat dennoch alle Hände voll zu tun. Die Praxis für Allgemeinmedizin im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) im Radeberger Krankenhaus hat einen guten Ruf und ist entsprechend gut gefüllt. „Die Praxis, die vor zwei Jahren von Dr. Heike Siepker eingerichtet wurde, hat sich sehr bewährt. Sie wird gut angenommen, wie man sieht“, sagt Matthias Klein.

Obwohl seine Anstellung erst einige Wochen zurückliegt, kennen viele Patienten den 34-Jährigen schon länger. „Ich habe in der Asklepios ASB-Klinik einen Teil meiner Facharztausbildung absolviert. Ich kenne das Haus also schon recht gut und bin froh, dass es mit der Stelle hier geklappt hat.“ Jetzt behandelt der junge Arzt Magenschmerzen genauso wie die entzündete Wunde oder den schmerzenden Rücken. „Wir als Allgemeinärzte sind ja meist die erste Anlaufstelle bei Beschwerden. Mitunter stellt sich heraus, dass es sich um ein schwerwiegendes Leiden handelt, bis hin zu einer Krebserkrankung. Da schätze ich die Nähe zu den Fachabteilungen hier im Krankenhaus. Sollten weitergehende Untersuchungen, beispielsweise eine Darmspiegelung, notwendig sein oder eine stationäre Unterbringung, dann ist das sicher unkomplizierter als anderswo möglich“, sagt der junge Mediziner. Die Nähe zu seinem Wohnort ist für Matthias Klein ebenfalls ein Vorteil. Er lebt mit seiner Frau, auch einer Ärztin, und seinen drei Kindern in Weißig. „In wenigen Minuten bin ich hier im Krankenhaus.“ Überhaupt hat er sich gut eingelebt. „In einer Hausarztpraxis muss das Vertrauen zwischen Patienten und Arzt besonders stimmen. Deshalb freut es mich, dass da von Anfang an alles passte. Ein Teil der Patienten von Dr. Siepker ist gleich zu mir gewechselt.“ Auch sein Chef, Oberarzt Dr. Heiko Scheufler, freut sich über den Neuen an Bord. „Wir waren froh, dass sich die Möglichkeit einer Stellenerweiterung ergab“, sagt der ärztliche Leiter des MVZ. Mit der jüngsten Verstärkung „haben wir am Standort in Radeberg eine exzellente personelle Situation in der allgemeinmedizinischen Praxis“, schätzt auch Sebastian Eckert ein, der Verwaltungsdirektor der Asklepiosklinik. Dem Bedarf an hausärztlicher Betreuung in Radeberg werde damit Genüge getan. Urlaubstage und Krankheitszeiten könnten so ebenfalls überbrückt werden.

Vertretung möglich

Vom personellen Zuwachs profitieren auch die Großröhrsdorfer Patienten. Nicht nur bei der Arztvisite in der Radeberger Hauptstelle, sondern letztlich auch in der Nachbarstadt mit der Außenstelle des MVZ. Die Radeberger hatten quasi die Praxis gerettet. Dr. Fuchs hat voriges Frühjahr zumindest eine der zwei früheren Praxen dauerhaft übernommen. Ein Kassensitz wurde nach Radeberg verlagert.

Die MVZ-Praxis in Großröhrsdorf könne jetzt insofern profitieren, dass bei einer längeren Abwesenheit – zum Beispiel bei Elternzeit des Großröhrsdorfer Hausarztes – eine Vertretung möglich sei. Dazu müsse aber stets ein Antrag bei der Kassenärztlichen Vereinigung gestellt werden, heißt es. Sebastian Eckert: „Die Regularien der Kassenärztlichen Vereinigung sind da sehr strikt.“ Er rechne aber in einem solchen Szenario mit einem positiven Bescheid. Auch in Urlaub- oder Krankheitszeiten sei je nach Länge ein Antrag zur Vertretung nötig. Der werde dann allerdings immer im Zusammenhang mit der hausärztlichen Gesamtsituation in der besagten Region betrachtet.

Für alle Patienten in Radeberg hat Matthias Klein noch einen zusätzlichen Tipp: „Um ärgerliche Wartezeiten zu vermeiden, ist es immer angebracht, bei uns in der Praxis anzurufen, bevor man sich auf den Weg macht. Die Schwestern können einschätzen, ob es besser ist, eine Stunde später zu kommen, weil sich dann das Wartezimmer geleert hat. Schließlich sollten Patienten nicht länger als nötig im Wartezimmer sitzen.“ (mit SZ/rh)