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Heimsieg beim Wiegen der Kolosse

Jubiläum und Premiere in Tätzschwitz: 10. Erntedank-Gottesdienst und erstmals Wahl des Kürbiskönigs der Elsterheide

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Stolzes Siegertrio: Kürbiskönig der Elsterheide wurde Florian Barthel (links), der zweite Platz ging an Luisa Putzing (Mitte) und den Bronzerang holte sich Janick Barthel – alle drei stammen aus dem Gastgeber-Ort Tätzschwitz.
Stolzes Siegertrio: Kürbiskönig der Elsterheide wurde Florian Barthel (links), der zweite Platz ging an Luisa Putzing (Mitte) und den Bronzerang holte sich Janick Barthel – alle drei stammen aus dem Gastgeber-Ort Tätzschwitz. © Foto: Christine Primpke

Von Christine Primpke

Tätzschwitz. Ganz traditionell mit einem Trachtengottesdienst feierte die Kirchengemeinde in Tätzschwitz am vergangenen Sonntag das Erntedankfest – nun schon zum zehnten Mal. Zahlreiche Gäste waren erschienen, um in der festlich geschmückten kleinen Kirche den Gottesdienst zu erleben. Die musikalische Umrahmung übernahmen sehr gern Martin Jacobey an der Orgel und Simone Kloß an der Querflöte. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde Geierswalde/Tätzschwitz erfreute die Besucher mit seinen festlichen Klängen. Die Kinder erschienen zum Gottesdienst in einer Schultracht, die Jugendlichen trugen die kleine Festtracht. Zahlreiche erwachsene Besucher schmückten sich mit einer sorbischen Kirchgangstracht. Martina Petschick hatte viel Engagement bei der Beschaffung der notwendigen Trachten bewiesen, aktivierte die Trachtenträgerinnen und bemühte sich mithilfe der Schwarzkollmer für das korrekte Ankleiden der Mädchen/Frauen. Den Festgottesdienst leitete der neue Pfarrer der Elsterheide, Dr. Stefan Reichelt. Er wies in seiner Predigt darauf hin, dass wir bei all unserem Wohlstand den Bedürftigen neben uns nicht vergessen dürfen. Ein ganz besonderes Prachtstück des Tages war die Erntekrone, angefertigt von Familie Noack aus Tätzschwitz. Sie fand große Bewunderung.

7 000 Euro für die Heimatstube

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde dann vor der Tätzschwitzer Schul- und Heimatstube erstmals der Kürbiskönig der gesamten Gemeinde Elsterheide ermittelt. Alle Ortsteile der Elsterheide waren im Vorfeld aufgerufen worden, sich an diesem Wettbewerb mit ihren prächtigsten Exemplaren zu beteiligen. 13 runde Kürbis-Exemplare und ein riesiger Schlangenkürbis warteten darauf, dass auf der historischen Waage ihr stattliches Gewicht ermittelt werden würde. Elsterheide-Bürgermeister Dietmar Koark war vor Ort, um dem ersten König der Elsterheide seine Glückwünsche zu überbringen.

Doch zuvor übergab Thomas Delling als Vertreter der Lausitzer Seenland Stiftung einen Förderscheck für die Heimatstube in Höhe von 7 000 Euro. Dabei betonte er, dass die Schul- und Heimatstube bereits im Jahr 2017 eine Unterstützung für einen barrierefreien Zugang zur Heimatstube und zum Bau einer behindertengerechten Toilette erhalten habe. Nun, in diesem Jahr, wurde mit den Fördergeldern der vorhandene Küchentrakt um- und ausgebaut. Auch von der Gemeinde Elsterheide gab es zusätzliche finanzielle Unterstützung zum Küchenprojekt. Beim späteren Rundgang konnten sich die Gäste von den jetzigen guten Bedingungen überzeugen. Die moderne Ausstattung hilft, die geplanten Brotback-Aktionen und das Stollen-Backen fachgerecht vorbereiten zu können.

Bürgermeister Dietmar Koark fand viele lobende Worte für die vor Ort geleistete Arbeit des Vereins Schul- und Heimatstube e. V.: Unermüdlich wurden hier im Ehrenamt unter Federführung von Martina Petschick in unzähligen Stunden die vorgesehenen Modernisierungsmaßnahmen gestemmt. Dazu zählten unter anderem die Elektro- und Malerarbeiten im Küchentrakt. Es ist nicht selbstverständlich, sich ehrenamtlich für das Gemeindewohl einzusetzen und die Schul- und Heimatstube als touristischen Anlaufpunkt immer attraktiver zu gestalten. „Herzlichen Dank nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern auch den Freuden der Heimatstube und den fleißigen Helfern bei allen öffentlichen Aktionen, also den Themensonntagen“, sagte Dietmar Koark.

Für die Hoyerswerdaer Tafel

Dann aber war es endlich so weit – es ging an die Kür des Kürbiskönigs! Nachdem Gerhard Schmaler alle fruchtigen Bewerber mit Akkuratesse gewogen hatte, stand fest: Stolzer Kürbiskönig der Elsterheide wurde Florian Barthel mit seinem Schwergewicht-Kürbis, der 23,8 Kilogramm auf die Waage gebracht hatte. Über den 2. Platz strahlte Luisa Putzing – sie hatte einen 20,02 Kilogramm schweren Kürbis ins Rennen geschickt. Freude herrschte auch über den 3. Platz: Er ging an Janick Barthel, dessen Kürbis 17,6 Kilogramm wog. Alle drei Prämierten kamen aus Tätzschwitz und errangen so einen Dreifach-Heimsieg für ihr Dorf. Das wurde honoriert: Dieter Braun lud alle Gewinner zu einer Ehrenrunde auf dem Erntewagen um die Dorfaue ein.

Erwähnenswert ist außerdem, dass alle Tätzschwitzer Erntegaben der Tafel in Hoyerswerda übergeben werden.

Die nächsten Termine der Schul- und Heimatstube Tätzschwitz am Wasaweg 14:
– Brotback-Aktion am 11. Oktober, dem Freitag der nächsten Woche, ab 16 Uhr
– das Stollen-Backen ist am 26. Oktober, einem Sonnabend, geplant; die Uhrzeit wird noch bekannt gegeben