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Hier soll es wieder nach Gulasch und Klößen duften

Für das Erbgericht und die Daubemühle sucht die Gemeinde Lohmen neue Pächter. Bei einem Sorgenkind wird nun eingelenkt.

Von Siri Rokosch
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Für das Erbgericht (l.) und die Daubemühle werden neue Pächter gesucht.
Für das Erbgericht (l.) und die Daubemühle werden neue Pächter gesucht. © M:SZ

Schon lange riecht es nicht mehr nach frisch gekochten Speisen im Lohmener Erbgericht und in der Daubemühle. Für den sonst so fröhlichen Lohmener Bürgermeister Jörg Mildner (CDU) sind es zwei gastronomische Sorgenkinder. Der Grund: Die Kommune findet seit Jahren keine neuen Gastronomen für das Erbgericht und die Daubemühle.

Erbgericht muss nicht zwingend verkauft werden

„Jedes Jahr fahren mindestens eine Million Autos auf dem Weg zur Bastei am Erbgericht vorbei. Da gäbe es genügend hungrige Kunden“, rechnet Jörg Mildner vor. Das seit Mitte März 2017 leer stehende Gebäude befindet sich direkt an der Basteistraße, im Ortskern von Lohmen, gegenüber ist ein Lebensmitteldiscounter. Seit 1994 ist die Gemeinde Lohmen Eigentümer des Grundstücks. „Inzwischen sind wir für viele Investitionsideen offen“, sagt der Ratschef. Die Kommune könne das Erbgericht beispielsweise auch nur verpachten oder am Kaufpreis von 147 000 Euro noch schrauben. „Wenn ein gutes Konzept eines Interessenten vorliegt“, erklärt Mildner. Ein Anbau, wie es ihn früher einmal gab, um ein Hotel oder eine Pension zu bauen, seinen ebenso möglich. Vor Ort könnte zudem ein öffentlicher Spielplatz gebaut werden, der auch von den Gästen des Erbgerichts genutzt werden darf. „Es könnten auch Wohnungen oder Ferienzimmer im Obergeschoss gebaut und vermietet werden. Hauptsache der große Veranstaltungssaal und die Gastronomie werden bald wieder lebendig“, wünscht es sich der Bürgermeister. Das Erbgericht steht auf einem 1 600 Quadratmeter großen Gelände. Es verfügt über eine 80 Quadratmeter große Gaststube und eine Küche mit 55 Quadratmetern. Dazu kommen noch ein Vereinszimmer, eine Terrasse und der 440 Quadratmeter große und sanierte Saal mit Bühne. Dort findet am 9. März die traditionelle Faschingsfeier statt. Der letzte Gastronom des Erbgerichts, Jens Damm, hatte 2017 seinen Pachtvertrag mit der Gemeinde Lohmen nach 21 Jahren gekündigt – aus wirtschaftlichen Gründen. Er war nach Glashütte gewechselt.

Daubemühle bietet sogar Platz für eine Wohnung

Auch für die geschichtsträchtige Ausflugsgaststätte Daubemühle, die am Eingang des Liebethaler Grunds, liegt, wird ein Betreiber gesucht. Der letzte Betreiber hatte 2015 das Handtuch geworfen, nach nur einer Saison. Auch hier waren wirtschaftliche Gründe der Auslöser. Die Gaststätte mit der 55 Quadratmeter großen Küche und Nebenräumen befindet sich im Gebäude des Wasserkraftwerkes der Daubemühle. Der Gastraum misst reichlich 100 Quadratmeter. In dem Haus kann auch eine 75 Quadratmeter große Wohnung mit angemietet werden. Die Daubemühle wurde erstmals 1465 urkundlich erwähnt und lange als Getreidemühle genutzt. Von 1925 bis 1945 befand sich eine Bäckerei in der Mühle und zu DDR-Zeiten war sie vielen als Kinderferienlager bekannt.

Interessenten können sich bei Frau Boyn, Gemeinde Lohmen, Schloss Lohmen 1, 01847 Lohmen, melden.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/pirna und www.sächsische.de/sebnitz vorbei.

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