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50 Menschen ertrinken bei Hochwasser

Wolkenbrüche haben am 14. Juni 1880 zu einer verheerenden Flut geführt, die ihren Ursprung am Kottmar nahm - mit tragischen Folgen.

Von Bernd Dreßler
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Dieses von einem Zeichner nachempfundene Bild bot in Bernstadt das östliche Ende der Görlitzer Straße während der Flut. Bernstadt hatte zehn Opfer zu beklagen, darunter sechs Kinder, das Jüngste war zwei Monate alt.
Dieses von einem Zeichner nachempfundene Bild bot in Bernstadt das östliche Ende der Görlitzer Straße während der Flut. Bernstadt hatte zehn Opfer zu beklagen, darunter sechs Kinder, das Jüngste war zwei Monate alt. © SZ-Repro

Friedlich plätschert die Pließnitz durch Altbernsdorf – meistens. Doch sie kann auch anders, ganz anders. Vor 140 Jahren, am 14. Juni 1880, gebärdete sie sich wie wild, wurde zum reißenden Strom mit ungehemmter Zerstörungswut. Schon am 13. Juni, einem Sonntag, einsetzende Regenfälle ließen nichts Gutes ahnen. "Da thürmte sich am Horizont dichtes Gewölk von eigenthümlicher Färbung und Formung auf", so eine zeitgenössische Wetterschilderung. Heftige wolkenbruchartige Niederschläge am Kottmar brachten am Tag darauf das Fass zum Überlaufen. Von dort, wo das Flüsschen als Petersbach entspringt, kam das Unheil. Die Pließnitz trat an den schmaleren Stellen der Talsohle stellenweise bis sieben Meter über das Ufer. Insgesamt ertranken von Rennersdorf bis Schönau 50 Menschen.

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