Von Holger Gutte

Nach nur einem Jahr wechselte auf dem Bieleboh der Wirt. Auf Jens Depta folgt nun Matthias Schwaar. Der 25-jährige Gastwirt kommt aus Sohland und arbeitete jahrelang in Bayreuth.
Jung, dynamisch und voller Ideen, so könnte man den neuen Wirt auf dem Bieleboh beschreiben. Der 25-jährige Matthias Schwaar erfüllt sich jetzt einen Traum. Seit März ist der Sohländer der neue Betreiber der Bergwirtschaft. Für viele unbemerkt hat sich vor knapp einer Woche der Geschäftsführerwechsel vollzogen, nachdem der bisherige Wirt Jens Depta nach Angaben von Torsten Starke, dem Besitzer der Bergwirtschaft, "aus rein familiären Gründen" aufgab.
"Ich wollte unbedingt in die Oberlausitz zurück", sagt Matthias Schwaar. Jetzt wohnt er wieder in Sohland. Um sich beruflich weiter zu entwickeln war er nach der Lehre aus seinem Heimatdorf in die alten Bundesländer gezogen. In Bayreuth arbeitete der Hotelfachmann in einem Fünf-Sterne-Hotel, und stieg dort in relativ kurzer Zeit vom Empfangschef zum Assistenten der Geschäftsleitung auf.
Matthias Schwaar steckt voller Ideen. Er ist aber auch Realist genug, und weiß worauf er sich einlässt. Auf dem Bieleboh wird er nicht wie in Bayreuth immer ein volles Haus haben. Sein erster Baudenabend auf dem Bieleboh mit 75 Besuchern gibt ihm aber Mut. Solche Abende mit Livemusik sollen nun einmal im Monat stattfinden. In den nächsten Tagen will Matthias Schwaar den Kontakt zu den örtlichen Vereinen und denen aus der näheren Umgebung suchen. Seit gestern kennen ihn die Mitglieder des Bieleboh-Vereins. Traditionell fand ihre Jahresversammlung natürlich in der Bergwirtschaft statt.
Sie werden mit Interesse verfolgt haben, wie er den Tourismus auf dem Berg fördern will. Vieles was dem neuen Wirt so im Kopf rumschwebt, ist noch nicht spruchreif. Einiges ist aber wiederum schon fest im Terminkalender vermerkt. Das große Pfingstkonzert mit der Feuerwehr und die Grillfeste jeden Freitag gehören dazu. Fest eingeplant ist auch in diesem Jahr eine Country-Nacht, die im vergangenen Jahr großen Zuspruch fand. Am 23. März lädt der 25-Jährige um 19 Uhr zu seinem ersten großen Schlachtfest ein. Stolz verrät er, dass er schon an seinem zweiten Arbeitstag gleich zwei Hochzeitsgesellschaften buchen konnte. Es sind Bekannte aus Sohland und Schirgiswalde. Als sie hörten, dass er jetzt die Bergwirtschaft betreibt, entschlossen sie sich gleich bei ihm zu feiern.
"Mal sehen, vielleicht richte ich dieses Jahr hier oben auch einen Fahrradverleih ein", sagt er. In den nächsten Tagen will er sich mit Gastwirten der Region verständigen, ob sie einen Fahrradtourismus unterstützen würden.
Wenn Matthias Schwaar es schafft, können sich seine Übernachtungsgäste zu Ostern schon in das Gipfelbuch des Bieleboh eintragen. In einem alten Holzkasten soll es das hier früher schon einmal gegeben haben. Arbeit ist jedenfalls reichlich vorhanden. "Aber das klappt schon, die Mitarbeiter ziehen kräftig mit." Zu den drei fest angestellten Mitarbeitern gehören noch zwei Lehrlinge und ein Umschüler. Und auch nächstes Jahr sollen hier wieder zwei Lehrstellen geschaffen werden.
www.bergwirtschaft-bieleboh.de