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Ideen für den Hochwasserschutz

Rückhaltebecken, Erdwälle und größere Brücken sollen fünf Orte am Wuischker Wasser flutsicher machen. Wenn der Plan aufgeht.

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© Carmen Schumann

Von Madeleine Siegl-Mickisch

Kubschütz. Nach einem Jahr Arbeit liegt es nun auf dem Tisch – ein Konzept für den Hochwasserschutz am Wuischker Wasser. „Damit haben wir nun alle unsere Ortsteile, die 2010 und 2013 vom Hochwasser betroffen waren, betrachtet“, sagt der Kubschützer Bürgermeister Olaf Reichert (parteilos). Vorschläge, wie Kreckwitz vor Überflutung geschützt werden kann, wurden bereits vor zwei Jahren im Zuge einer Planung für den Albrechtsbach vorgestellt.

Nun gibt es auch Erkenntnisse für die Orte Jenkwitz, Blösa und Soritz, die am Wuischker Wasser liegen. Das Bischofswerdaer Ingenieurbüro Krämer hat 13 Kilometer Gewässer und ein Einzugsgebiet von rund 27 Quadratkilometern betrachtet, wozu auch die Hochkircher Ortsteile Meschwitz und Wuischke gehören. Henning Krämer stellte das Konzept jetzt im Kubschützer Gemeinderat vor. Die Karten zeigen zum einen ganz genau, welche Grundstücke in welchem Maße betroffen sind. Dafür wurden drei Szenarien untersucht: ein 20-, 50- und 100-jähriges Hochwasser. Die Einordnung bedeutet: Hochwasser im jeweiligen Ausmaß tritt statistisch gesehen einmal in 20, 50 oder 100 Jahren auf. Die Planung zeigt auch, wo die Problemstellen liegen und wie der Hochwasserschutz verbessert werden kann.

Jenkwitz: Großes Rückhaltebecken soll Wassermassen aufnehmen

In Jenkwitz ist vor allem eine Brücke auf dem Auenweg ein Problem, erläutert Krämer. Wenn sich dort das Wasser staut, werden auch Teile der Siedlung an der Neuen Straße überflutet. Künftig könnte die Bebauung in Jenkwitz aber komplett von Überschwemmungen verschont bleiben – wenn eine Idee realisiert wird, die schon bei der Planung für den Hochwasserschutz am Albrechtsbach entstanden ist. So wird ein Rückhaltebecken vorgeschlagen, das 300 000 Kubikmeter Wasser aufnehmen könnte – und damit neben Jenkwitz eben auch Anlieger des Albrechtsbaches schützen würde. Dafür müsste im Auengebiet zwischen der Ortslage und der Waldsiedlung ein Erdwall aufgeschüttet werden.

Blösa: Höhere Ufermauer soll mehr Schutz bieten

Auch in Blösa ist eine Brücke der Knackpunkt, wodurch einige Grundstücke im tieferliegenden Bereich gefährdet sind. Das Problem: Die Brücke auf der Kreisstraße wurde erst vor wenigen Jahren neu gebaut. „Sie ist eindeutig zu klein, aber damals gab es eine solche Berechnung noch nicht“, sagt Krämer. Die Lösung: Durch eine leichte Erhöhung der Ufermauer und die Aufweitung des Gewässerprofils ließen sich die betroffenen Häuser schützen.

Soritz: Neue Brücke und kleine Erdwälle

Auch am Ortsausgang von Soritz ist der Querschnitt der Brücke viel zu eng, wodurch die anliegenden Grundstücke geflutet werden. Abhilfe schaffen sollen neben einer größeren Brücke auch kleinere, 50 Zentimeter bis einen Meter hohe Erdwälle sowie Aufweitungen des Gewässerprofils.

Meschwitz: Ein Rückhaltebecken für den Ort

Gleich mehrere neu gebaute Brücken bilden bei Hochwasser im Hochkircher Ortsteil Meschwitz ein Abflusshindernis. Um künftig trotzdem eine großflächige Überschwemmung des Ortszentrums zu vermeiden, ist auch dort ein Rückhaltebecken vorgesehen, mit 90 000 Kubikmeter Fassungsvermögen deutlich kleiner als das bei Jenkwitz geplante.

Wuischke: Straße wird zur Überflutungsrinne

In Wuischke ist eine viel zu klein dimensionierte Verrohrung in der Nähe des Teiches das Problem. Doch eine Auswechslung wäre zu teuer, so Krämer. Deshalb sollte ein Hochbord gesetzt werden, um das Wasser über die Straße abzuleiten, sie würde also quasi zur Überflutungsrinne.

Nächste Schritte: So soll es jetzt weitergehen

Das Konzept ist laut Krämer bereits mit der Wasserbehörde des Landkreises abgestimmt. Die Realisierung wird aber noch ein paar Jahre dauern. So sind für die vorgeschlagenen Maßnahmen noch detaillierte Planungen und Gespräche mit den Eigentümern der Grundstücke, auf denen Rückhaltebecken entstehen sollen, nötig, auch die Finanzierung muss geklärt werden.