SZ +
Merken

Im dichten Fichtendickicht

Die Preise für Weihnachtsbäume sind stabil. Aber wo gibt es sie? Ein Leitfaden durch den Nieskyer Angebotsdschungel.

Teilen
Folgen
NEU!
© André Schulze

Von Thomas Staudt

Niesky. Schnee darf man sich zu Weihnachten wünschen, bestellen kann man die weiße Pracht jedoch nicht. Ganz anders verhält sich die Sache bei Weihnachtsbäumen. Wer früh genug dran ist, hat die Qual der Wahl. Wer bis Heiligabend wartet, dem bleibt nur das Singen: Oh, (Gott der) Tannenbaum …

Die Günstigsten: Schnäppchenjäger zieht es ins Gewerbegebiet
Der Repo-Markt an der Görlitzer Straße in Niesky und das Mallmann-Center in Rietschen gehören zu den günstigsten Anbietern. In Rietschen sind sie ab sechs Euro zu haben. In Niesky reicht die Spanne von 9,99 Euro bis 19,95 Euro. Allerdings sind die Preiswertesten mit 80 Zentimetern bis knapp einen Meter nicht die Größten. Angeboten wird nur die Nordmanntanne. Die Preise sind übrigens genau wie vor einem Jahr, heißt es aus dem Unternehmen. Da macht Repo allerdings keine Ausnahme. Das ist überall ähnlich. Stabile Preise? – Ja! Eine schöne Weihnachtsüberraschung.

Die Farbigsten: Experimentierfreudige wählen Blaufichte oder Schwarzkiefer
Mithin die größte Auswahl an Weihnachtsbäumen führt das Mallmann-Center in Rietschen. Im Angebot ist neben Schwarz-, Zirbel- und der einfachen Kiefer auch die Blau- und die einfache Fichte sowie Korea- und normale Tanne. 90 Prozent des Angebots stammen aus eigener Produktion. Nordmanntanne wird zugekauft. Die Preise reichen bis 35 Euro für Bäume bis zu maximal zwei Metern, so Torsten Mallmann, der bereits rund 30 Bäume verkauft hat.

Die Gängigsten: Die meisten greifen zur Nordmanntanne
Früher war des Deutschen liebster Tannenbaum die Fichte. Mittlerweile ist die von der Nordmanntanne nahezu verdrängt worden. Die nadelt kaum und schont den Staubsauger. Alle Weihnachtsbaumverkäufer haben sie im Angebot. Einige setzen voll auf sie. Bei Uwe Leuschner, Marktleiter bei Obi in Niesky, gibt es sie von „small“ bis „x-large“ in vier verschiedenen Größen, von 12,99 Euro bis 34,99 Euro. Seit Mittwoch bietet er auch Blaufichten an. Übrigens: Wer den Baumerwerb mit einem Weihnachtsmarktbummel kombinieren will, ist an diesem Freitag im Martinshof Rothenburg richtig. Der Adventsmarkt ist von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Frischesten: Traditionsbewusste schlagen immer noch selbst
Weihnachtsbäume direkt vom Produzenten gibt es bei Peter Wilde. Er führt die einzige Weihnachtsbaumplantage in Niesky. Wer sich seinen Baum selbst aussuchen möchte, kann während der Woche im Badeweg 29 vorbeischauen, den Baum seiner Wahl mit einem Namensschildchen versehen und ihn am Sonnabend, von 9 bis 16.30 Uhr, gemeinsam mit Peter Wilde schlagen. Sonnabends direkt vorbeikommen und den Baum gleich mitnehmen geht selbstverständlich auch.

Weihnachtsbaumeinkäufer haben die Wahl zwischen Blau- und Serbischen Fichten, Nordmann-, Colorado- oder Koreatannen. Die Preise für einen Baum bis 1,80 Meter liegen zwischen 13 und 16 Euro. Im Angebot sind auch Minibäumchen mit einer Höhe von 50 Zentimetern und Riesenexemplare bis 5,60 Meter. Eines davon steht dieses Jahr im Nieskyer Emmauskrankenhaus. Damit bietet Peter Wilde neben Torsten Mallmann in Rietschen die mit Abstand größte Auswahl. Bei Wilde stehen auf einem halben Hektar mehrere Tausend Bäume. Allerdings sind noch nicht alle schlagreif. Acht Jahre braucht es, bis aus einem Sämling ein Weihnachtsbaum wird. Seit mittlerweile 15 Jahren bietet der gelernte Förster Weihnachtsbäume im Nebenerwerb an. Die Idee lag nicht nur wegen seines Berufes nahe, sagt er. Seine Eltern betrieben auf der jetzigen Plantage früher eine kleine Landwirtschaft. Der Platz war also ohnehin vorhanden.

Die Schönsten: Ästheten folgen ihrem eigenen Geschmack
Grit Schröter von Werkers Welt, ganz in der Nähe des Bahnhofs Niesky, hat bereits vor einigen Tagen mit dem Weihnachtsbaumverkauf begonnen – die Preise reichen von 18,99 bis 29,99 Euro, die Größen von einem bis 2,80 Meter. Auch ihre Nordmanntannen stammen aus heimischer Produktion, in dem Fall aus der Nähe von Kamenz. Sie selbst hat auch schon „zugeschlagen“. Können sich Weihnachtsbaumkäufer auf der Suche nach dem schönsten Exemplar also den Weg zu Werkers Welt sparen? „Im Gegenteil“, meint Grit Schröter. „Schön ist relativ“ – und die Schönheit liegt selbstverständlich im Auge des jeweiligen Betrachters.