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Im Töpelwinkel rückt der Nachwuchs nach

In diesem Jahr wird der Döbelner Betreiberverein 20 Jahre alt. Die Mannschaft ist nicht mehr die jüngste. Das soll sich ändern.

Von Jens Hoyer
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Carin Lau steht mit dem künftigen Mitarbeiter Jens Wagner im Gelände des Natur- und Freizeitzentrums Töpelwinkel. Wagner soll das Team verstärken und verjüngen.
Carin Lau steht mit dem künftigen Mitarbeiter Jens Wagner im Gelände des Natur- und Freizeitzentrums Töpelwinkel. Wagner soll das Team verstärken und verjüngen. © Jens Hoyer

Döbeln. Jens Wagner ist der Neue im Team des Natur- und Freizeitzentrums Töpelwinkel. Der 35-Jährige will sich beruflich neu orientieren, macht gerade ein Praktikum und soll vom Betreiberverein eingestellt werden. „Ich habe früher Windräder repariert“, sagt er. Gerade macht Wagner den Kettensägenschein – zu sägen gibt es immer was im Töpelwinkel. „Mit ihm haben wir einen Treffer gelandet. Er bringt gute Ideen ein und denkt mit“, sagt Carin Lau, Chefin des Natur- und Freizeitzentrums. „Wir müssen uns verjüngen, damit es weitergehen kann, wenn wir in Rente sind.“

Der Verein Natur- und Freizeitzentrum Töpelwinkel wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Gegründet wurde er im Jahr 2000 als Förderverein für die Einrichtung, die damals noch in Trägerschaft des Landkreises Döbeln war. „Wir haben damals schon Personal zur Unterstützung eingestellt“, sagte Carin Lau. Als der Landkreis Mittelsachsen die Trägerschaft abgeben wollte, übernahm der Verein das Objekt. Er hat um die 20 Mitglieder. „Wir hätten schon gerne mal ein paar neue Mitstreiter, die sich mit ihrem Wissen und Können zur Verfügung stellen“, sagte Carin Lau. Mitarbeit und Initiative seien gefragt. „Wir haben jetzt jemanden aus dem Verein, die sich um unsere Homepage kümmert und sich da richtig dahinterklemmt.“

Das Jahr des 20-jährigen Bestehens will der Verein mit einem Tag der offenen Tür am 18. März im Natur- und Freizeitzentrum beginnen. „Wenn das Wetter passt, werden wir auch die Klettersaison eröffnen“, sagte Carin Lau. Die Jägerschaft plant eine Vorführung von Jagdhunden und eine Trophäenschau. Die Gäste können basteln oder in der Druckwerkstatt des Vereins Treibhaus Textilien bedrucken. Auch über das Projekt junge Naturwächter wird informiert. „Die älteren Naturwächter unterstützen uns. Das Schöne ist, dass auch die Eltern gefragt haben, ob sie helfen können.“ Geplant ist wieder ein Forellenessen. Dafür seien aber Anmeldungen nötig.

Gerade hat der Verein wieder volles Haus. In dieser Woche sind 20 Kinder zum Feriencamp im Töpelwinkel. Drei Tage lang haben die Kinder in einem Medienprojekt Filme über den Eisvogel, den Marder und den Waschbären gedreht. Im Sommer sind drei Camps geplant, in den Herbstferien ein weiteres. Im Juni organisiert das Team wieder ein Familienumwelttag. „Diesmal geht es um das Thema Schmetterlinge. Es wäre schön, wenn wieder mehr Familien aus der Region mitmachen würden“, sagte Carin Lau.

Das Natur- und Freizeitzentrum über die Runden zu bringen, ist für den Verein nicht einfach. Ohne die Ausbildung junger Naturschutzwächter, dem Status als Naturschutzstation und den damit verbundenen Zuschüssen der Landesstiftung Natur- und Umwelt könnte die Einrichtung nicht existieren, sagte Carin Lau. In der Hauptsaison ist der Töpelwinkel sehr gefragt bei Schulklassen, Vereinen und Privatleuten. Für Carin Lau ist das ein Spagat zwischen Bezahlbarkeit für die Gäste und Wirtschaftlichkeit für den Verein. „Die Preise für Lebensmittel und die Mindestlöhne steigen. In diesem Jahr mussten wir die Preise anheben. Aber das ist minimal und wir sind dabei immer noch an der unteren Grenze.“ Eine Übernachtung kostet für ein Schulkind beispielsweise 14 Euro, Vollverpflegung 11,50 Euro pro Tag.

www.toepelwinkel.de

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