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In Lehndorf donnern wieder die Dumper

Es wird laut auf der Wiese von Bauer Hentzschel. Doch was für manch einen nur Krach ist, ist für den anderen das schönste Geräusch schlechthin. Der Dumperclub Lehndorf rüstet zum großen Treffen und 50 Fahrer aus den neuen Bundesländern rollen am Wochenende auf ihren eisernen Rössern an.

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Von Ina Förster

Es wird laut auf der Wiese von Bauer Hentzschel. Doch was für manch einen nur Krach ist, ist für den anderen das schönste Geräusch schlechthin. Der Dumperclub Lehndorf rüstet zum großen Treffen und 50 Fahrer aus den neuen Bundesländern rollen am Wochenende auf ihren eisernen Rössern an. Sie alle wollen zum dritten Wertungslauf der Deutschen Dumpermeisterschaften antreten. Und wenn möglich siegen. Allein zwölf viel versprechende Fahrer aus dem eigenen Club sind dabei und die Chancen stehen gut. Denn nach den ersten Rennen in Adelsdorf und Koselitz, belegen Frank Domsch, Fillip Krahl und Christian Gruttke immerhin die Plätze eins, zwei und fünf.

Optimale Bedingungen

„Die Bedingungen vor Ort sind optimal, es gab wenig Regen in den letzten Tagen. Die Wiese ist noch etwas matschig, aber gut befahrbar“, weiß Vereinschef Rainer Kubitz. Er und viele Mitstreiter bauen seit Tagen auf den Wiesen und Äckern von Mitglied Ralf Hentzschel das Festgelände auf. „Ein dickes Dankeschön an ihn, dass er uns das Land zur Verfügung stellt!“ So etwas ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Das halbe Dorf ist außerdem mit auf den Beinen, der Dumperclub Lehndorf ist beliebt und sehr aktiv.

„Wir machen allerhand los, sind bei Hexenfeuern und Kinderfesten dabei. In diesem Sommer gab es erstmals einen Fahrradausflug für jeden, der mitradeln wollte“, schwärmt der Chef. Seit 2003 existiert der Verein. Das erste improvisierte Dumperrennen startete bereits drei Jahre vorher. „Das alles ist aus einer Biertischlaune entstanden. Die damalige Dorfjugend beschloss die Sache sozusagen am Stammtisch. Seitdem sind Jahre vergangen und das Spaß-Event ist zum Profi-Rennen mutiert. Der Spaß natürlich ist geblieben…

Parcours mit 500 Reifen

Aber die Vorbereitungen wurden dadurch immer aufwändiger. Bierzelt mit Tanzboden, Vorzelte, Imbissstände müssen bis Freitagabend stehen. „Wir haben auch überdachte Tribünen für den Fall von zu viel Sonne oder Regen. Keiner muss im Regen stehen“, betont Rainer Kubitz. Das alles bedeutet Arbeit.

Nicht zu vergessen der Parcours für die Dumper selber. Dieser war mit das erste, was stand. Vielleicht auch, weil die Lehndorfer schon einmal Probefahren wollten. Vize-Chef Daniel Ruprecht hat es jedenfalls getan. Er testete die Strecke mit über 500 ausgedienten Reifen mit dem eigenen Dumper aus. Auch er ist ein Mann der ersten Stunde. An den Meisterschaften nehmen er und Rainer Kubitz allerdings nicht mehr teil. Zu viel gibt es im Hintergrund zu organisieren. „Und mit solchen wie uns findet ja am Sonnabend der Lauf um den Regionalpokal statt“, meint Daniel Ruprecht.

Beim Wertungslauf der Deutschen Meisterschaft geht es da um mehr. „Früher hat eine Stoppuhr gereicht, heute messen wir mit hochwertiger Elektronik“, erklärt Ruprecht. Da entscheiden Zehntelsekunden. Gefahren werden auf dem Parcours übrigens zwei Runden, die Streckenlänge beträgt 250 Meter. Geschick und Schnelligkeit ist die Hauptvoraussetzung für eine gute Platzierung. Pro Reifenberührung gibt es zwei Strafsekunden. Wer also einen berührt, hat kaum noch Chancen auf vordere Plätze. Vor dem Start kommt übrigens der Tüv und nimmt die Fahrzeuge ab. Hier kann also keiner schummeln oder den Motor pimpen. Ein-Zylinder-Diesel-Saugmotoren mit 8,5 PS sind Pflicht. Nur äußerlich sind der Fantasie der wilden Kerle keine Grenzen gesetzt. Zum Spaß der zahlreichen Zuschauer.