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Ist der Olbersdorfer Feuerteufel geschnappt?

Die Mieter, aber vor allem die Kinder in der Buchbergstraße 1 bis 5 im Olbersdorfer Neubaugebiet sind verängstigt. In den letzten drei Wochen mussten sie dreimal fluchtartig ihre Wohnungen verlassen. Zuletzt am Donnerstag um 20.30 Uhr.

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Von Holger Gutte

Die Mieter, aber vor allem die Kinder in der Buchbergstraße 1 bis 5 im Olbersdorfer Neubaugebiet sind verängstigt. In den letzten drei Wochen mussten sie dreimal fluchtartig ihre Wohnungen verlassen. Zuletzt am Donnerstag um 20.30 Uhr. Wer weiß, was passiert wäre, wenn die neunjährige Helena Putzger den Brand nicht bemerkt hätte. „Ich habe gerade mein Zimmer aufgeräumt. Da roch ich plötzlich durch das offene Fenster den Rauch“, schildert sie. Die Neunjährige erzählt es sofort ihren Eltern. „Ich bin gleich runter zum Keller“, erzählt ihre Mutter Andrea. Im Haus steht ein beißender Rauchgeruch. Sie reagiert genau richtig, und öffnet die Kellertür nicht. Hinter der Tür war deutlich das Knistern des Feuers zu hören. Es schimmerte schon durch die Ritzen durch. „Wir haben sofort an allen Wohnungstüren im Haus geklingelt, gepocht und gerufen, dass es wieder brennt, und alle raus müssten“, erzählt sie. Vom Fenster aus sagten sie auch ihrer Tochter Maxi, die vorm Haus mit ihrer Freundin Maria saß, Bescheid. Die 16-Jährige alarmiert übers Handy die Feuerwehr. „Die waren diesmal blitzschnell“, sagt sie. Noch schneller, als bei den Kellerbränden vor einer Woche und acht Tage zuvor.

Bei allen drei Fällen sind die Brände im Keller gelegt worden. Als die Mieter gegen 22 Uhr wieder in ihre Wohnung können, kehrt trotzdem noch keine Ruhe ein. „Mein Kind hat vor Angst die ganze Nacht nicht schlafen können“, erzählt Bianca Braune. Die hochschwangere Frau erwartet jeden Augenblick ihr Kind. Familie Braune hat den größten Schaden durch die Brandstiftung erlitten. Diesmal hat der Täter ihre Kellerbox angezündet. Vor allem viele Kindersachen und Werkzeug war darin verstaut.

Noch am Abend nimmt die Polizei einen 45-jährigen Mieter vom Nachbareingang vorläufig fest. „Er hat sich der Tat stark verdächtig gemacht. Das haben auch die Befragungen der Mieter erhärtet“, sagt Polizeipressesprecher Uwe Horbaschk. Im Laufe des Freitages musste der Mann erneut verhört werden. Am Brandabend hatte er kurz nach der Festnahme noch 2,1 Promille. Die Mieter in der Buchbergstraße haben trotzdem noch Angst. Die Festnahme war nicht zu überhören. „Mit vier Mann ist die Polizei in die Wohnung rein, weil er sich wahrscheinlich widersetzte“, berichtet Andrea Putzger. Sogar auf der Straße habe er die Polizisten beschimpft und mit Blick zu den Mietern gedroht: „Hier hat es nicht das letzte Mal gebrannt.“ Seine Frau, die ebenfalls verhaftet wurde, wurde Freitag wieder freigelassen. Einige Mieter überlegen nun, ob sie ausziehen.