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IT-Unternehmen zieht nach Freital

Der Leiterplatten-Bestücker Elbatronic will rund eine Million Euro in einen Neubau stecken – und sucht nun Personal.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Mit einer handelsüblichen Nähmaschine hat das nicht viel gemein. Die Hardware, die Kay Anders gerade zusammenbaut, wird schon bald eine riesige Strickmaschine eines Chemnitzer Unternehmens steuern. Demnächst kommt diese Technik der Firma Elbatronic nicht mehr aus dem Felsenkeller im Plauenschen Grund, sondern mitten aus Freital. Ende 2016, so hofft Geschäftsführer André Roßberg, ist der Neubau im Technologiepark an der Lutherstraße fertig und der Umzug geschafft. 1,1 Millionen Euro sollen investiert werden. „Wir sind hier an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen“, sagt Roßberg, der das Unternehmen vor drei Jahren gegründet hat. Die Firma mit 14 Mitarbeitern hat sich auf das Bestücken von Leiterplatten in kleinen und mittelgroßen Serien spezialisiert. Die Leiterplatten, die mit Dioden und Verbindungen ausgestattet werden, kommen zum Beispiel in Schlössern für Spinde zum Einsatz, regeln den Sound in Gitarrenverstärkern oder steuern die Stromabgabe von Solaranlagen. Rund 10 000 Leiterplatten bestückt Elbatronic pro Monat. Außerdem bietet das Unternehmen komplette Steuersysteme, wie das für die Strickmaschine, an. Die Leiterplatten sind dann nur ein kleiner Teil der Konstruktion.

Bald arbeiten er und die anderen Elbatronicer im neuen Firmensitz in Freital. Baustart ist für Anfang 2016 geplant.
Bald arbeiten er und die anderen Elbatronicer im neuen Firmensitz in Freital. Baustart ist für Anfang 2016 geplant. © Visualisierung: Steelconcept/Furorisxart

„Wir sind ein junges und kleines Team und damit wahnsinnig flexibel“, sagt Roßberg. Während große Leiterplatten-Bestücker kaum auf spontane Änderungswünsche der Kunden eingehen könnten, sei das für seine Firma kein Problem. Zu den Auftraggebern gehören Unternehmen aus ganz Deutschland. Rund 2,4 Millionen Euro Umsatz macht Elbatronic in diesem Jahr. 2016 soll die Drei-Millionen-Marke geknackt werden.Für die Expansionspläne ist der derzeitige Sitz im Felsenkeller zu klein. Gerade einmal 300 Quadratmeter hat Roßberg dort Platz. In dem Neubau im Technologiepark wird die Produktionsfläche auf 800 Quadratmeter erweitert. Auf der zusätzlichen Fläche soll eine zweite Produktionslinie für die Leiterplatten-Bestückung aufgebaut werden. Außerdem soll es künftig mehr Raum für den Zusammenbau der kompletten Steuersysteme geben. Danach ist aber Schluss mit der Expansion, weil Elbatronic seine Flexibilität beibehalten möchte.

Der Umzug nach Freital hat für Roßberg auch persönliche Gründe. „Ich komme aus Freital“, sagt der 38-Jährige. Außerdem würden 80 Prozent der Mitarbeiter in Freital und Umgebung wohnen. Für sie verringere sich der tägliche Weg zur Arbeit. Bereits seit einiger Zeit war der Unternehmer auf der Suche nach einem Standort für den neuen Firmensitz und schaute sich unter anderem in den Gewerbegebieten Gittersee und Kesselsdorf um. „Dort hat es nicht gepasst“, sagt er.In der Zeitung erfuhr er vom Technologiepark in Freital, der bis Anfang dieses Jahres anstelle der alten Windbergarena entstand. Er nahm Kontakt zu Technologiepark-Chef und Baubürgermeister Jörg-Peter Schautz auf. Beide Seiten wurden sich einig, und Elbatronic kaufte ein 2 000 Quadratmeter großes Grundstück in der Mitte des Gewerbegebietes. „Die Stadt hat uns zum Beispiel super unterstützt, was die Baugenehmigung angeht“, so Roßberg.

Er rechnet in den kommenden Wochen mit dem Papier. Baustart soll dann Ende Februar sein. „Wir haben etwas Futuristisches geplant“, sagt Roßberg. Der Trakt mit Büros und Besprechungszimmern ragt aus der Produktionshalle heraus und wird farblich getrennt.Damit auch bei der Produktion alles rund läuft, ist der Geschäftsführer auf der Suche nach zwei neuen Mitarbeitern. Außerdem wird im kommenden Jahr erstmals ein eigener Lehrling ausgebildet. „Gute Mitarbeiter, die sich auf unserem Gebiet auskennen, werden immer gesucht.“