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Jetzt hilft nur noch Wasser

Weit über 30 Grad sollen am Wochenende werden. Wie gut sind die Freibäder der Region auf den Ansturm vorbereitet?

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© Daniel Förster

Von M. Huisinga, H. Sabel, A. Weber, G. Klehm und C. Brestrich

Was macht man, wenn der Hochsommer mit 36 Grad und Sonne satt Einzug hält? Viel trinken, klar. Man kann das Wasser aber auch äußerlich anwenden und baden gehen. Für viele wird es das erste Mal in diesem bisher eher kühlen Sommer sein. Die SZ hat sich an den beliebtesten Badestellen umgeschaut.

Kiessee Birkwitz – Eintritt bleibt frei, aber das Parken wird teurer

Pirnas große Badewanne wartet mit Naturstrand, Beachvolleyball, Tretbootverleih und künstlicher Insel auf. Schon am Mittwoch suchten über 600 Gäste Abkühlung im Wasser, berichtet Jürgen Dipp. Gemeinsam mit Maik Pohle betreibt er den Badestrand am Kiessee Birkwitz. Am Wochenende wird hier richtig Betrieb sein und das Baden bei 23 Grad Wassertemperatur ganz angenehm. Rettungsschwimmer der DLRG sind vor Ort und passen auf.

Weil es in den vergangenen Jahren immer mal eng wurde mit dem Parken, stellen die Badesee-Betreiber inzwischen rund 600 gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung. Das Tagesticket kostet 4 Euro, einen Euro mehr als im Vorjahr. Die Erhöhung begründet Jürgen Dipp mit gestiegenen Betriebskosten und der Einführung des Mindestlohns. Er betont, dass sich die Badeanlage ausschließlich durch die Parkplatzgebühren finanziert. Der Eintritt ist frei. „Das wird auch so bleiben“, sagt Dipp. 2008 gab es Überlegungen, Eintritt für den Badesee zu erheben. „Diese Pläne sind definitiv vom Tisch“, sagt der Unternehmer.

Mit dem Fahrrad anreisen ist eine Alternative, das Auto irgendwo in Seenähe fallenzulassen, eher nicht. Denn Pirnas Politessen werden garantiert unterwegs sein und Knöllchen verteilen. Eine als Ausweichparkplatz gern genutzte Wiese an der Pratzschwitzer Straße hat die Stadt übrigens ziemlich rigoros geschlossen. Im Mai ließ das Rathaus einen Graben ziehen. So können die Autofahrer nicht mehr auf die Wiese gelangen. Zusätzlich wurden Poller aufgestellt.

Wassertemperatur: 23 Grad, Öffnungszeiten: Ganztägig

Geibeltbad lädt zum Arschbomben-Wettbewerb

Auch Pirnas Geibeltbad an der Rottwerndorfer Straße lädt zum fröhlichen Planschen, unter anderem mit 50-Meter-Schwimmbecken und Matschspielplatz. Wer am Sonntag ins Geibeltbad kommt, der kann sich besonders nett bespaßen lassen, denn dann locken das Sprungturm-Fest und der Arschbomben-Wettbewerb „Bombing East“.

Von 14 bis 19 Uhr steht der Zehn-Meter-Sprungturm im Mittelpunkt des Geschehens. Spring-Profis wie die Weltmeister im Synchron-Springen, Erik Seibt und Alexander Gorski, zeigen ihr Können. Die Dresdner Wasserspringerschule ist ebenso dabei wie die „Wilden Springer“, eine bunte Truppe, die mit turbulenten Sprüngen begeistert. Natürlich können sich wagemutige Besucher auch selbst ausprobieren, dabei muss nicht jeder vom „Zehner“ springen. Es geht auch vom Sprungbrett, vom Dreier und der Fünf-Meter-Plattform.

Außerdem startet wie jedes Jahr der Arschbombenwettbewerb „Bombing East“. Mit Messgeräten werden die Lautstärke des Aufpralls auf dem Wasser und die Wasserspritz-Höhe der Springer gemessen. Teilnehmen kann jeder.

Wassertemperatur: 23 Grad, Öffnungszeiten: 9 bis 20 Uhr

Rathewalder Bad stockt die Imbissversorgung auf

Schwimmmeister Uwe Nescheida hat mit seinem Team im Rathewalder Bad schon alle Hände voll zu tun. Vorgestern wurde die Wasserqualität kontrolliert. „Alles tipptopp, auf den Besucheransturm sind wir vorbereitet“, sagt er. Es sei für reichlich Essen und Trinken gesorgt. Neben der normalen Imbissversorgung werden drei zusätzliche Stände aufgebaut, einer für Eis, einer für Getränke und noch ein Kuchenbüfett. Damit will das Bad-Team die Wartezeiten der Besucher minimieren. Denn schließlich soll ja der Badespaß im Vordergrund stehen und nicht das lange Warten auf ein kühles Getränk.

Wassertemperatur: 25 Grad, Öffnungszeiten: 10 bis19 Uhr

Berggießhübler Billy-Wasser kann noch wärmer werden

23 Grad ist schon fast zu warm als Abkühlung. Frischwasser kommt zwar im Berggießhübler Billy-Bad immer dazu, doch trotzdem kann das Wasser am Wochenende noch wärmer werden. Das Edelstahlbecken ist wie ein Tauchsieder. Badleiter Heiko Klotz hat es da gut, er kann schon mal früh schnell eine Runde schwimmen. Dafür wird’s dann am Tag heiß. Schon gestern Nachmittag tummelten sich weit über 500 Leute im Bad. Besondere Maßnahmen für den Ansturm gibt es bei Billy nicht. Nur die Reinigungskraft dreht bei besonders vielen Besuchern eine zusätzliche Runde.

Wassertemperatur: 23 Grad, Öffnungszeiten: Am Wochenende 10 bis 20 Uhr

Narren treiben’s bunt im Cunnersdorfer Waldbad

Der Wetterbericht lässt Bademeister Franz Hering hoffen: Am Sonnabend, dem 11. Juli, steigt im Cunnersdorfer Waldbad nämlich der Sommerfasching. Organisiert vom Faschingsverein wird der auch in diesem Jahr wieder närrische Badegäste anlocken – wenn denn das Wetter mitspielt.

Wassertemperatur: 24 Grad, Öffnungszeiten: 9 bis 20 Uhr

Mehr Parkplätze und mehr Rettungsschwimmer in Heidenau

Das wird das neue Rekord-Wochenende. Davon geht auch Lars Franke im Heidenauer Albert-Schwarz-Bad aus. Und für die mehr Besucher gibt es inzwischen auch mehr Parkplätze. Entlang der Zufahrt zum Realmarkt wurden weitere geschaffen. Um die Sicherheit der vielen Besucher gewährleisten zu können, wurden zusätzliche Rettungsschwimmer geordert. Dabei hilft dem Bad die Zusammenarbeit mit der Heidenauer Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Der Imbiss kümmert sich selbst, damit ihm weder Getränke noch Pommes ausgehen. Ansonsten gilt im Freibad wie im Straßenverkehr Paragraf Eins: Gegenseitige Rücksichtnahme, damit jeder ungetrübt seinen Spaß haben kann.

Wassertemperatur: 24 Grad, Öffnungszeiten: Täglich 8 bis 20 Uhr

Waldbad in Schöna ist zu, Erlebnisbad in Stadt Wehlen öffnet bald

Wer sich auf eine Abkühlung im Waldbad Schöna gefreut hat, wird dieses Jahr enttäuscht. Das Bad ist geschlossen. Die Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna kämpft seit Jahren darum, trotz des defizitären Betriebs das Waldbad zu erhalten. Aufgrund der immer angespannteren Finanzlage der Gemeinde wird das Bad diese Saison nicht geöffnet. Anders in Stadt Wehlen. Nach einer umfangreichen Sanierung öffnet dort das Erlebnisbad demnächst wieder. Wann genau, das kann Bürgermeister Klaus Tittel (CDU) noch nicht sagen: „Gestern wurde die alles entscheidende Wasserprobe genommen. Nun müssen wir das Ergebnis abwarten.“ Das Bad ist seit dem Hochwasser 2013 dicht.