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Stiftungspreis für Klosterkirche

Bei der Preisverleihung wird vor allem die Zusammenarbeit zwischen Evangelisch-Lutherischer Kirchgemeinde und der Stadt Kamenz gewürdigt.

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Im Kaisersaal der Residenz in München fand jetzt die Preisverleihung der Stiftung KiBa für das Jahr 2014 statt. Die diesjährige Preisverleihung stand unter dem Thema „Innenansichten – Kirchen für Gemeinden von morgen“. Es wurden drei Preise sowie ein Sonderpreis vergeben. Von Kamenz waren als Delegation neben dem Architektenehepaar Sabine und Christian Schaufel aus Dresden auch die Stadtverwaltung, stellvertretend für den Oberbürgermeister die Dezernentin für Stadtentwicklung und Soziales, Elvira Schirack, sowie Gudrun Richter als damalige Projektleiterin angereist. Für die Kirchgemeinde wurde Pfarrer Jörg Nauman von Superintendent i.R. Wolfgang Müller begleitet. Sie konnten an diesem Abend für die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Kamenz den mit 25 000 Euro dotierten ersten Preis für die Klosterkirche St. Annen entgegennehmen.

Betont wurde in der Laudatio die doppelte Nutzung des Gebäudes als Kirche und als Sakralmuseum; diese doppelte Nutzung ist durch das besondere und vertrauensvolle Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Kirchgemeinde möglich geworden. Ein ausführlicher Vertrag regelt die gegenseitigen Rechte und Pflichten langfristig. In der Preisschrift heißt es dazu: „Im Rahmen einer vorbildlichen Zusammenarbeit von Kirchengemeinde und Kommune wurde der früheren Klosterkirche längs der Südseite eine moderne „Städtische Besucherinformation“ in Gestalt eines schlichtgehaltenen Pavillons beigefügt; dadurch konnten Gestalt und Proportionen des Kirchenraumes gewahrt werden. Die markante Verbindung von alter und neuer Architektursprache rückt das Ensemble in den Fokus öffentlichen Interesses. Dazu trägt auch die – neben der gottesdienstlichen Nutzung – neuhinzugewonnene Funktion der Kirche als wochentags geöffnetes „Sakralmuseum“ wesentlich bei. Die reiche, zugleich nobel zurückhaltende Präsentation mehrerer Flügelaltäre und kostbarer Ausstattungsstücke prägen den – grundsätzlich variabel nutzbaren – Kirchenraum eindrucksvoll.“ Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland, kurz Stiftung KiBa, ist die einzige gesamtdeutsch agierende Förderstelle für die Rettung von evangelischen Kirchen in Deutschland. Kirchengebäude sind zu Architektur geronnene Glaubenszeugnisse ihrer jeweiligen Epoche. Im diesjährigen Auslobungstext wurde ausgeführt: „Eine jede Generation, die ihre Kirche nutzt und sie sich dafür umgestaltend anverwandelt, schreibt ihr mit den eigenen Nutzungsvorstellungen, die auch soziale und kommunale Belange berücksichtigen können, ihre jeweils zeitgemäße Glaubensvorstellung und Frömmigkeit ein; sie bestimmen Ästhetik und Gestaltung des Gottesdienstraumes.“

Der Preis wurde im Rahmen des Staatsempfangs aus Anlass des 28. Evangelischen Kirchbautages durch den bayrischen Staatsminister des Inneren, für Bau und Verkehr, Joachim Herrmann, überreicht. Die Stiftung KiBa fördert vornehmlich – jedoch nicht ausschließlich – Dorfkirchen. Ein Förderschwerpunkt liegt bei Projekten in den östlichen Bundesländern. Dorthin gehen über 80 Prozent der Förderzusagen. Seit 1999 hat die Stiftung KiBa mehr als 1.100 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben von Kirchen in Höhe von über 26 Millionen Euro geben können. Für das Jahr 2014 sind bisher 88 Förderzusagen über insgesamt 1,2 Millionen Euro vorgesehen.