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Karussell gibt Konzert in Lauta

Dem Gemeindekirchenrat ist es gelungen, die DDR-Kult-Band für eine Benefizaktion zu gewinnen.

Von Ralf Grunert
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Die Ostrock-Legende Karussell gastierte 2014 mit ihrer Club-Tour in der Lausitzhalle Hoyerswerda (im Bild) und im Jahr darauf im CineMotion-Kino, wo die Band ihren Film „Vier Tage auf Hiddensee“ vorgestellt hat.
Die Ostrock-Legende Karussell gastierte 2014 mit ihrer Club-Tour in der Lausitzhalle Hoyerswerda (im Bild) und im Jahr darauf im CineMotion-Kino, wo die Band ihren Film „Vier Tage auf Hiddensee“ vorgestellt hat. © Archivfoto: Gernot Menzel

Lauta-Dorf. Die Rockband Karussell kommt im November nach Lauta-Dorf. Ihr größter Hit wird im Osten Deutschlands für immer unvergessen bleiben – und damit diese erste Zeile: „Als ich fortging, war die Straße steil, kehr‘ wieder um.“ Die Band Karussell gehört zu den bedeutenden Bands in der DDR – und hat seit ihrer Gründung 1976 viele Wendungen durchgemacht.

Karussell – mit all seinen Hits – gibt am 8. November in der Laurentiuskirche in Lauta-Dorf ein ganz besonderes Kirchenkonzert. Die Band wird mit ihren Akustik-Sounds die altehrwürdige Dorfkirche ausfüllen und für einen Höhepunkt in der Lausitzer Konzertlandschaft 2020 sorgen.

Der Kontakt zwischen Band und Kirchengemeinde ist durch einen langjährigen Fan von Karussell aus Hoyerswerda zustande gekommen. Begeistert von der Idee, setzte sich Gemeindekirchenrat-Mitglied Katrin Klein mit der Band in Verbindung, und ein gemeinsamer Draht war schnell gefunden. Die Band spielt seit einigen Jahren zum Jahresausklang Konzerte in Kirchen. Jetzt wird Lauta-Dorf eine Station.

Karussell ist eine Band mit Lausitzer Wurzeln. Wolf-Rüdiger Raschke stammt aus Hosena, hat seine ersten Schritte als Musiker in Lauta gemacht. Die Band hat sich schließlich 1976 in Leipzig gegründet. Viele ihrer Songs sind heute noch Ohrwürmer, ob „Als ich fortging“, „Autostop“, „McDonald“ oder „Ehrlich will ich bleiben“. Nach der Wende 1989/90 war zunächst kein Platz mehr für Karussell in der deutschen Musiklandschaft. Es wurde still um die Truppe – fast 17 Jahre lang.

Aber wo ein Ende ist, ist auch ein neuer Anfang. Im Jahr 2007 gelang es dem Sohn des Bandgründers, Joe Raschke, und dem Frontmann der ersten Stunde, Reinhard „Oschek“ Huth, die Karussell-Songs in die Neuzeit zu holen, denn die Texte sind aktueller als je zuvor. Die Herzen der Fans sind wieder offen für Karussell.

Die Kirchengemeinde Lauta-Dorf ist in den vergangenen Jahren immer wieder durch ihre Benefizaktionen aufgefallen. Das Ziel: Geld zu sammeln für die Sanierung der historischen Laurentiuskirche im Ort. Durch diese Aktionen konnten bereits mehr als 60 000 Euro Eigenkapital für Sanierungsarbeiten am Gotteshaus gesammelt werden. 2018 wurden das Kirchendach und weitere Teile der Kirche für mehr als 250.000 Euro saniert. Nun steht die nächste Herausforderung bevor: Der Glockenturm muss von Grund auf saniert werden. Jahrzehntelang hat er Wind und Wetter ausgehalten – nun müssen tragende Teile ersetzt werden. Das gilt auch für die Glockenanlage, damit die Glocken wieder ihren Klang entfalten können. Beide Glocken der Laurentiuskirche sind mehr als 500 Jahre alt. Eine, die Laurentiusglocke, ist das Symbol der Stadt Lauta. Auf der Glocke ist ein Bildnis der Laurentius zu sehen.

Um das Eigenkapital für diese Sanierungsaufgabe zusammen zu bekommen, hat der Gemeindekirchenrat wieder einige Aktionen über das Jahr 2020 verteilt organisiert. Der besondere Höhepunkt für die kleine Gemeinde dürfte aber wohl das Kirchenkonzert von Karussell sein. Lauta Dorf fühlt sich sehr geehrt, ein solches Konzert mit Karussell in seiner Dorfkirche veranstalten zu können. Konzertbeginn am 8. November ist um 18 Uhr. Die Gemeinde freut sich schon jetzt auf einen wundervollen Abend und hofft auf ein volles Haus.

Karten für dieses einzigartige Erlebnis gibt es im KKK-Landwarenhaus und telefonisch bei Katrin Klein unter Telefon 0176 49221104. Eine Karte kostet im Vorverkauf 22 Euro (Abendkasse 27 Euro).