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Kastrationspflicht sollte eingeführt werden

Manchmal muss der Mensch eingreifen, um größeres Elend zu verhindern, findet SZ-Autorin Constanze Junghanß.

Von Constanze Junghanß
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Autorin Constanze Junghanß.
Autorin Constanze Junghanß. © Nikolai Schmidt

Die Zahl herrenloser und ausgesetzter Katzen ließe sich eindämmen, gebe es eine Kastrationspflicht. Dann würden gar nicht erst so viele ungewollte Katzenwelpen geboren. Katzen vermehren sich ohne diesen Eingriff rasant. Allein 130 offensichtlich herrenlose Katzen hat der Tierschutzverein Löbau-Zittau im vergangenen Jahr eingefangen und kastrieren lassen. Laut dem Deutschen Tierschutzbund gibt es mit Stand Januar 2019 mindestens 688 Städte und Gemeinden in der Bundesrepublik, die eine solche Pflicht eingeführt haben. In Sachsen ist das in Radeberg so der Fall. Warum das bisher noch kein sachsenweites Thema ist, bleibt unverständlich. Letztendlich könnten die Kommunen die anteiligen Unterkunftskosten sparen, wenn es weniger solcher Fundtiere gibt. Und Tierschutzvereine hätten die Chance, sich auf die vielen anderen „Notfellchen“ zu konzentrieren. Die Katzennothilfe Zittau-Pethau sagte nie Nein, wenn Leute selbst offensichtlich kranke Fund-Katzenkinder abgaben. Dass der Verein nun einen Schlussstrich zieht, ist bedauerlich. Die Auswirkungen bleiben abzuwarten und die Befürchtung steht im Raum, dass künftig Fundkatzen verstärkt im Tierheim abgegeben oder einfach ihrem Schicksal überlassen werden. 

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