Am Haus Heilige-Grab-Straße 20 erinnert eine Tafel daran, dass dort im Oktober und November 1758 Friedrich der Große logierte. Es war nicht sein einziger Görlitz-Besuch. Friedrich II. besuchte die Stadt neunmal, meist im Zusammenhang mit kriegerischen Auseinandersetzungen. Zuletzt machte er 1763 hier Station.
Der Preußenkönig galt als extrem populär. Ein Denkmal erhielt er aber nicht, lediglich Haustafeln erinnern an die königlichen Aufenthalte. Dafür hat Görlitz eine andere Verbindung zum König: den Schauspieler Otto Gebühr. Er begann seine Bühnenlaufbahn am Stadttheater. Später gestaltete er in zahlreichen Filmen die Rolle des Preußenkönigs. In Görlitz war Gebühr 1944 als Friedrich II. Stargast. Kostümteile wurden ausgestellt, der Maler Otto Engelhardt-Kyffhäuser hielt den Mimen mit Dreispitz und Krückstock fest. Nach 1945 wurde Friedrich II. im Osten Deutschlands zu einem Wegbereiter des Nationalsozialismus missgedeutet. Es dauerte bis Anfang der 1980er Jahre, dass ihn auch die DDR wieder als geschichtlich bedeutsam würdigte. Im Gegensatz zu Görlitz war dort damals sogar noch ein Reiterstandbild des Königs aufzutreiben. (SZ/rs)