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Kein Hexenbrennen in Miltitz

Weil sich kein geeigneter Ort für die Tradition fand, wird in diesem Jahr in eines der Nachbardörfer eingeladen.

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© Wolfgang Wittchen

Miltitz. Sorge schwang in der Frage mit. „Gibt es denn kein Hexenfeuer mehr in Miltitz?“, fragte ein Einwohner in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates überrascht nach. Die Tradition im Ort will er nicht missen. „Wir haben uns intensiv bemüht. Das Thema steht seit drei Monaten auf der Tagesordnung“, so Bürgermeister Thomas Zschornak. Vor allem Gemeinderat Thomas Klar, selbst Miltitzer, setzte sich ein und sprach immer wieder mit Grundstückseigentümern. Doch ohne Erfolg. Weder am Ortsrand noch am Miltitzer Frosch oder am Spielplatz fand sich eine Lösung. Weder von Grundstückseigentümern noch von (mit)verantwortlichen Nachbarn kam Zustimmung. „Das Grundstück am Frosch ist zwar Gemeindeland. Doch laut unserem Wege- und Gewässerplan wird es nächstes Jahr aufgeforstet“, so Thomas Zschornak. „Dem ging ein langes Genehmigungsverfahren voraus. Hier können wir nicht mehr zurück.“ Auch am Spielplatz ist die Gemeinde Eigentümer von Flächen. Hier wurde das Hexenbrennen von Nachbarn untersagt. Die Gemeinde, so der Bürgermeister, musste jetzt die Reißleine ziehen. Sie fragte an im Nachbarort Dürrwicknitz.

Nächstes Jahr wieder anders

Unkompliziert reagierten dort die Einwohner. Sie sind bereit, dieses Jahr zusammen vor Ort das Hexenbrennen mit den Miltitzern zu feiern. „Sie freuen sich darauf“, betont der Bürgermeister und fügte hinzu: „Wir haben jetzt ein Jahr Zeit, in Miltitz nach einer Lösung zu suchen. Es ist auch eine Sache des Ortes, sich mit einzubringen. Hier sollte mehr Solidarität und Mitverantwortung kommen.“ Froschverein, Feuerwehr und Jugendklub könnten sich dafür einbringen. In Piskowitz, so Gemeinderat Christian Sauer, organisiert heute eigenständig die Feuerwehr das Hexenbrennen. Nebelschütz hatte noch vor 20 Jahren ein eigenes Hexenfeuer. Heute gibt es diese Tradition zusammen mit Wendischbaselitz. Die Gemeinde, so Thomas Zschornak, suche auch weiter mit nach einer Lösung in Miltitz. „Das Dorf selbst kann Verantwortung mit übernehmen“, unterstrich er. „Es gibt hier viele große Grundstückseigentümer. Es liegt dann an ihrem Wollen und Handeln.“

Auch die nächste Gemeinderatssitzung im Mai soll wieder in Miltitz stattfinden. Vorgestellt wird dann unter anderem die Planung für die Ortsdurchfahrt. (azo/ak)