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Kein Nachtbaden im Arnhold-Bad mehr

Die Premiere 2018 war in Dresden ein voller Erfolg. Gefeiert wird auch dieses Jahr – aber an anderer Stelle.

Von Juliane Richter
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Am 3. August gab es vergangenes Jahr im Georg-Arnhold-Bad das erste Nachtbaden. Der Anlass dafür war eine Aktion von Toten-Hosen-Frontmann Campino.
Am 3. August gab es vergangenes Jahr im Georg-Arnhold-Bad das erste Nachtbaden. Der Anlass dafür war eine Aktion von Toten-Hosen-Frontmann Campino. © imago/ddbd

Die extreme Hitze 2018 hat den Dresdner Freibädern mit mehr als 500 000 Besuchern einen schwer zu brechenden Rekord beschert. Das erste Nachtbaden im Georg-Arnhold-Bad hat da gut ins Bild gepasst. Am 4. Mai soll die neue Freibadsaison beginnen. Eine große Party ist wieder geplant, aber nicht mehr im Arni. Zumindest vorerst.

Nachtbaden: Bürokratie und Kosten bremsen Wiederholung aus

Mit ihrem unerlaubten Abstecher ins Georg-Arnhold-Bad hatte die Band „Die Toten Hosen“ im Juni 2018 eine Welle losgetreten, die den Dresdnern das erste offizielle Nachtbaden im Arni bescherte. 2.800 Menschen tanzten und planschten durch die Nacht. Diesen Spaß wird es diesen Sommer nicht geben. Laut Bäder-Geschäftsführer Matthias Waurick konnte das einmalige Event damals gut organisiert werden, weil die bürokratischen Hürden gering waren. Mit einer Wiederholung steigen sie. „Wir bräuchten ein viel umfangreicheres Emmissionsschutzgutachten. Da sind wir bei den Kosten in einem dicken fünfstelligen Bereich“, sagt Waurick. Hinzu komme der ängstliche Blick auf die Wetterprognose. Bei schlechtem Wetter steht ein Verlustgeschäft fest. Das alles soll keine Absage auf Dauer sein. „Wir sind uns nur noch nicht schlüssig, wann und in welchem Rhythmus wir so etwas wieder anbieten. Und in diesem Jahr gibt es ja auch wieder das „Hizzefrei-Festival“, so Waurick.

Weixdorf: „Hizzefrei“ an drei Tagen auf dem Gelände des alten Waldbades

Zum dritten Mal wird an der offenen Badestelle Weixdorf „Hizzefrei“ gefeiert. Das kleine Festival hat sich mittlerweile einen Namen gemacht und bietet von Electro bis Rap auf drei Bühnen eine breite Musikauswahl. Gebadet werden darf an diesem letzten Juli-Wochenende natürlich auch, allerdings nur bis 19 Uhr. Die günstigsten Tickets sind schon längst ausverkauft. Wer das ganze Wochenende dabei sein will, muss nun 25 Euro zahlen.

Sturmschäden: Vor Saisonbeginn muss aufgeräumt werden

Bevor die Freibadsaison am 4. Mai in den ersten Bädern in Cossebaude, dem Strandbad Wostra und dem Georg-Arnhold-Bad starten kann, hat der Betreiber noch besondere Aufräumarbeiten vor sich. Schon seit einigen Wochen ist die freie Badestelle Weixdorf gesperrt. Weil nasser Schnee viele Nadelbäume geschädigt hatte, müssen diese einzeln begutachtet und teilweise verschnitten werden. Der Sturm vom Sonntag hat zusätzliche Schäden verursacht, sodass die Badestelle für die Siedler und die Spaziergänger noch bis zum 15. April geschlossen bleibt. Auch an anderer Stelle war der Sturm heftig. So ist im Waldbad Langebrück ein Nadelbaum auf die rund 10 000 Euro teure Seilbahn „flying fox“ gefallen, die erst im Herbst aufgebaut worden war. Laut Betriebsleiter Marco Weiher soll sie möglichst bis zum Saisonstart repariert werden. Im beliebten Freibad Mockritz ist eine der beiden riesigen Pappeln am neuen Kleinkindbereich umgefallen. In dem Bad wird ab diesem Jahr außerdem das Eingangsgebäude komplett umgebaut – allerdings ohne Einschränkungen für die Besucher. Geschlossen bleibt das Freibad Prohlis, weil dort die neue Schwimmhalle gebaut wird.

Öffnungszeiten: Einheitlicher und mehr Luft für den Abend

Alle Bäder, außer das Arnhold-Bad, sollen künftig wochentags erst um 10 Uhr öffnen. Davon erhofft sich Bäderchef Waurick, dass die Mitarbeiter bei schönem Wetter mit gutem Gefühl abends noch eine Stunde dranhängen und nicht wie vorgesehen 19 Uhr schließen. Wie schon in den Vorjahren ist es schwierig, ausreichend Saisonkräfte zu finden. Noch fehlen acht Rettungsschwimmer. Auch Quereinsteiger sind willkommen, die nötigen Schulungen organisiert die Bäder GmbH. „Wir können den Saisonkräften später oft auch eine Perspektive bieten und sie dauerhaft anstellen“, sagt Betriebsleiter Weiher.

An den Wochenenden und feiertags sollen die Freibäder von 9 bis 19 Uhr geöffnet haben, im Mai von 11 bis 18 Uhr. Die Eintrittspreise werden nicht erhöht.

Weißig: Zusätzliches Wasser aus dem Rückhaltebecken

Als „größtes Kinderplanschbecken von Dresden oder gar Sachsen“ bezeichnet Bäder-Chef Waurick die offene Badestelle Weißig. Zumindest mit Blick auf vergangenen Sommer. Da war das Becken nur ein Drittel gefüllt. In diesem Winter wurde es entschlammt und wird schon seit zwei Wochen gefüllt. Zusätzliches Wasser soll bei Bedarf aus einem rund 200 Meter entfernten Regenrückhaltebecken kommen, sodass das Schwimmbecken dieses Jahr voll sein soll. Im Waldbad Langebrück war eine Brunnenbohrung erfolgreich. Damit kann jenes Wasser ersetzt werden, das bei zu großer Hitze einfach verdunstet.