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Königsbrücker Sparkasse ist älteste im Land

Ob die Königsbrücker wohl immer besonders sparsam waren? Vielleicht hatten sie ja auch schon von jeher ein Händchen für die richtige Geldanlage? Fest steht: In der Stadt steht die älteste Sparkassenfiliale von ganz Sachsen.

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Von Annett Kschieschan

Ob die Königsbrücker wohl immer besonders sparsam waren? Vielleicht hatten sie ja auch schon von jeher ein Händchen für die richtige Geldanlage? Fest steht: In der Stadt steht die älteste Sparkassenfiliale von ganz Sachsen. „Ein durchaus besonderes Jubiläum“, bestätigt Petra Gehlich, stellvertretende Unternehmenssprecherin der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, zu der die Königsbrücker Filiale gehört.

Erstmalig erwähnt wird die Sparkasse nach Auskunft der Sprecherin in der städtischen Chronik bereits am 23. Dezember 1818. „Damit nimmt sie ganz offiziell den Titel der ältesten Sparkasse des Landes Sachsen ein. Die Initiative zur Errichtung einer Sparkasse in der Standesherrschaft Königsbrück ging auf den Konferenzminister Peter Karl Wilhelm Graf von Hohenthal zurück“, erzählt sie und berichtet gleichwohl, dass der Minister seinerzeit höchstselbst mit 2000 Talern für die Einrichtung bürgte. Die Entscheidung kam nicht von ungefähr. Mit dem Sparkassengedanken, der sich Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland entwickelte, waren auch die ersten Sparkassen geboren. Diese wurden meist von Bürgern, Vereinen oder Kommunen gegründet. Gesetzliche Grundlagen gab es praktisch keine.

Für die Einwohner Königsbrücks war die Sparkasse damals eine bedeutende Errungenschaft. Denn sie gehörten zu den ersten Bürgern sachsenweit, die dem damals wachsenden Wunsch nach gesicherten Sparmöglichkeiten nachgehen konnten. Besonders ärmere Bevölkerungsschichten sollten hierbei die Chance

bekommen, Rücklagen beispielsweise für das Alter aber auch für Krankheiten bilden zu können. Seit dieser Zeit gehören die Sparkassen zum festen Bestandteil nicht nur im innerdeutschen Finanz- und Bankenwesen, sondern in über 80 Ländern weltweit.

Bemerkenswert sind die damals schon sehr kundenfreundlichen Öffnungszeiten der Sparkasse, die 1904 an sechs Wochentagen ihre Türen für die Kunden öffnete. Montag bis Freitag von 8 bis 13 und 15 bis 17 Uhr, sowie am Sonnabend von 8 bis 14 Uhr.

In der Chronik der Königsbrücker Sparkasse findet sich übrigens auch folgenden Anekdote: Aufgrund von Personalnöten wurde im Jahr 1962 eine Auszubildende des dritten Lehrjahres zur Hauptzweigstellenleiterin und somit zur Chefin von neun Mitarbeitern bestellt. Die junge Frau wurde praktisch notgedrungen ins kalte Wasser geworfen und musste von heute auf morgen „Chefaufgaben“ bewältigen. Während der DDR-Zeit erlebten die Königsbrücker Sparkassenangestellten die schrittweise Einführung neuer Banknoten und die Umbenennung der Währung von „Deutsche Mark“ in „Mark der Deutschen Notenbank“.

Aktuell werden in der Sparkassenfiliale am Königsbrücker Markt mehr als 6300 Kunden mit 5300Girokonten von derzeit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut.