SZ + Zittau
Merken

Kommt Ikea nach Liberec?

Das Einrichtungshaus baut sein Angebot in Tschechien aus. Vor allem das Online-Geschäft boomt. Dabei sind die Preise nicht immer günstiger als in Deutschland.

Von Petra Laurin
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Symbolbild
Symbolbild © Arne Dedert/dpa

Die vier Einrichtungshäuser in Tschechien sind dem schwedischen Gigant Ikea zu wenig geworden. Noch in diesem Jahr will er seine Verkaufsstrategie ändern und - im Sinne der Nachhaltigkeit - näher zu den Kunden kommen. Davon profitiert auch Liberec (Reichenberg).

Was heißt das? In sieben tschechischen Großstädten öffnet das Unternehmen Ausgabestellen, die dem Online-Kunden als Alternative zum Versand angeboten werden. Das teilt Ikea auf seiner Internetseite mit. Ein Grund dafür: Die Online-Geschäfte von Ikea sind 2019 in Tschechien um 35,8 Prozent gestiegen.

So können die Kunden ihre Ware künftig in den Städten Hradec Králové, Karlovy Vary, České Budějovice, Plzeň, Ústí nad Labem, Zlín und Liberec abholen. Die Ausgabestellen werden von einer externen Firma betrieben. Ähnliche Dienstleistungen bieten auch Prager Kaufhäuser in Černý Most und Zličín sieben Tage die Woche an. Dort sind sechs Boxen in verschiedenen Größen platziert, aus denen sich die Kunden die Ware herausnehmen können.

360 Euro gibt jeder Online-Kunde online aus

Ikea will auch das Mieten von Möbeln für Firmenkunden testen. "Wir investieren in neue Verkaufsquellen, innovative Formate und digitale Plattformen", sagt Mounia El Hilali, Generaldirektorin von Ikea in Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Im Vorjahr investierte das Unternehmen in seine Warenhäuser 156 Millionen Kronen (rund 6,2 Millionen Euro), in diesem Jahr sollen es rund 15 Prozent mehr sein. Bereits eingeführt ist der Dienst "Zweites Leben für Möbel", der die Rückgabe von Ikea-Produkten ermöglicht.

Der Konzern ist mittlerweile in über 25 Ländern mit Einrichtungshäusern vertreten, in Deutschland seit 1974. In Tschechien erreichte Ikea 2019 einen Umsatz von 10,7 Milliarden Kronen (rund 426,4 Millionen Euro) und damit 6,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die vier Einrichtungshäuser besuchten 2019 um die 10,1 Millionen Menschen, in etwa so viel Einwohner hat auch Tschechien. Die lassen in den Geschäften durchschnittlich 1.745 Kronen (knapp 70 Euro), bei Internet-Einkäufen sind es 9.186 Kronen (rund 360 Euro). Ikea beschäftigt in Tschechien 1.876 Menschen.

Die Preise bei tschechischen und deutschen Filialen sind unterschiedlich. So kostet beispielsweise ein Doppelbett Hemnes in Deutschland 249 Euro, in Tschechien ist es schon für 4.990 Kronen (199 Euro) zu bekommen. Beim Kinderhochstuhl oder beim Schreibtisch Malm ist aber der deutsche Preis wesentlich günstiger.

Mehr Nachrichten aus Löbau und Umland lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Zittau und Umland lesen Sie hier.