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Konzert-Reihe zieht nach Pirna um

Die Kulturveranstaltungen der Lebenshilfe haben nach Auszug aus dem Lindenhof mehr Zulauf.

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Von Gunnar Klehm

Kurort Rathen/Pirna. Nach dem ersten Konzert waren die Verantwortlichen noch unsicher. Weil jetzt aber auch das zweite aus der Reihe „Stunde der Musik“ in der Pirnaer Musikschule wieder gut angenommen wurde, sind sich die Organisatoren sicher, dass der Ortswechsel positive Effekte mit sich bringt. In Kurort Rathen waren einige sehr traurig, dass es die Konzerte im Lindenhof nicht mehr geben soll. Das wurde auch noch mal jüngst im Gemeinderat geäußert. Dort ging es zwar vordergründig um das neue, integrative Kinderheim-Projekt der Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital. Gemeinderat Tilo Galle (CDU) fragte aber auch, ob die Rathener die Lebenshilfe-Konzert-Reihe „Stunde der Musik“ verlieren würden, weil das Kinderheim eingerichtet wird. Die hätten sie so oder so verloren, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe, Ralf Thiele. In dem Saal im Lindenhof sei es wirtschaftlich nicht mehr darstellbar, so hochwertige Kultur anzubieten. Das könne man sich auf Dauer schlichtweg nicht leisten. Zwar sei das auch in Pirna weiterhin ein Zuschussgeschäft, doch die Außenwirkung ist für den Verein dort viel größer als in Rathen. Zudem gibt es auch im Haus des Gastes im Kurort viele hochwertige Kulturveranstaltungen.

Einer, der oft die Konzerte im Lindenhof besuchte, ist Gemeinderat Manfred Remmer (SPD). „Als häufiger Besucher der Kulturveranstaltungen der Lebenshilfe waren mir die Veranstaltungen dort schon liebe Gewohnheit geworden. Das Kamin-Foyer der Musikschule Pirna erleichterte mir den Ortswechsel und schaffte die gewohnte Kulturnähe“, berichtet Remmer vom Konzert des Duo Emozione am Wochenende im Foyer der Musikschule Pirna. Sopranistin Liane Fietzke und ihr Ehemann Norbert am Piano erfreuten mehr als 70 Besucher aus Pirna, dem Elbtal von Heidenau bis Schöna und aus dem Raum Neustadt-Sebnitz mit einfühlsamen Liedern und kleinen literarischen Einschüben. „Die Entscheidung für diese Musiker war ein gelungener kultureller Wurf und lässt auch für die Zukunft auf gewohnt nachhaltige Veranstaltungsangebote hoffen“, so Remmer.

Doch nicht nur die Konzerte waren im Lindenhof nicht wirtschaftlich. Auch die selbstständige Physiotherapeutin hat ihre Praxis im Keller des Gebäudekomplexes aufgegeben. „Auch das ist völlig unabhängig von unserem Kinderheim-Projekt erfolgt“, widerspricht Ralf Thiele anderslautenden Gerüchten. Kulturveranstaltungen werde die Lebenshilfe in Rathen auch weiterhin veranstalten, etwa auf der Freilichtbühne oder mit Vereinsfesten. Ob der Saal im Lindenhof dazu auch noch mal genutzt werden kann, bleibt offen. Familienfeiern müssten allerdings zukünftig in umliegenden Restaurants abgehalten werden. Davon haben viele das ganze Jahr über geöffnet und freuen sich auf weitere Kundschaft.