Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Das Schicksal hat Anja H. und Rene W. übel mitgespielt. Beide sind trotz ihres jungen Alters von 27 und 31 Jahren schon krankheitsbedingte Frührentner. Der junge Mann leidet seit fünf Jahren an Multipler Sklerose, seine Lebensgefährtin hat seit ihrer Geburt einen offenen Rücken. Beide gehen an Krücken, kommen kaum aus dem Haus. Als sie kürzlich zusammen zogen, hatten beide nur einen niedrigen Couchtisch, an dem sie aßen. „Das war für uns sehr beschwerlich, da wir uns schlecht bewegen können“, sagt das junge Paar. Hilfe suchend wandten sich Anja und Rene deshalb an die Großenhainer Sozialberatung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Sie hatten eine neue Esstischgruppe gefunden, für die die Eltern einen Teilbetrag bezahlen wollten. „Wir selbst müssen viel Geld für Medikamente und bestimmte Lebensmittel ausgeben, unser Budget ich daher sehr beschränkt“, so die beiden. Der ASB konnte eine Spende von der Stiftung Lichtblick erhalten.
200 Euro für eine neue Couch
Zu Regina Fischer in die Beratungsstelle im Alleegässchen kam auch Herr S. Er ist 36 Jahre alt, ledig, lebt von Hartz IV und ist Epileptiker. Durch seine Situation wurde er spielsüchtig. Er wird jedoch von der Schuldnerberatung des Sozialen Hilfswerkes Mitteldeutschland e.V. betreut. Auch die Schuldnerberatung der Diakonie hat er aufgesucht. Dem ASB erzählte er von seiner ungenügenden Schlafcouch. „Sie ist nicht mehr zumutbar, an vielen Stellen defekt und durchgelegen“, sagt Herr S. Durch seine Epilepsie sei er aber auf ein ordentliches Bett angewiesen. Auch in dieser Situation konnte Lichtblick helfen. Ein Zuschuss von 200 Euro für eine neue Schlaf-Kippcouch wurde gewährt.
Eine eigene Waschmaschine
Anders dagegen der Fall von Tina H. Die 26-Jährige lebt allein und befindet sich seit geraumer Zeit in einer Therapie gegen ihre Angstattacken und sozialen Phobien. Teil ihrer Therapie ist die Aufgabe, ihr Leben selbstständig zu bestreiten. „Dafür musste ich mich von meinem Elternhaus lösen“, sagt Tina H. Doch da sie keine Arbeit hat, ist das nicht so leicht. Die junge Frau bekam zwar eine eigene Wohnung. Doch sich selbst eine Waschmaschine anzuschaffen, das gelang ihr bisher nicht. So fuhr sie nach wie vor zehn Kilometer zu ihren Eltern, um dort ihre Wäsche zu waschen. „Damit bin ich aber weiter abhängig von ihnen“, so Tina H. Die Hilfe des ASB bestand in diesem Falle darin, einen Zuschuss für eine neue Waschmaschine zu vermitteln.