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So gut funktioniert die Kita in Kreischa

Das Zwergenland am Wilischrand hat neue Räume bekommen – und arbeitet dort mit neuem Konzept. Doch es geht um mehr.

Von Dorit Oehme
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Lotta (4, links), Marlo (5) und Elise (5) basteln und malen im neuen Gruppenzimmer im Dachgeschoss des Kindergartens Zwergenland am Wilischrand in Kreischa.
Lotta (4, links), Marlo (5) und Elise (5) basteln und malen im neuen Gruppenzimmer im Dachgeschoss des Kindergartens Zwergenland am Wilischrand in Kreischa. © Andreas Weihs

Der Malermeister bekommt seinen Dankesorden schnell. Ihn erkennen die Vier- und Fünfjährigen leicht an seiner weißen Kleidung. Zu den anderen Handwerkern geben die Erzieherinnen den Kindergartenkindern schon mal kleine Tipps. „Doch sie kennen alle, weil sie in der Bauphase ab und zu heraufgeschaut haben. Ihre Gruppenzimmer waren eine Etage tiefer. Auch den Lärm haben sie natürlich gehört“, sagt Claudia Richter, die Leiterin der Kreischaer Kindertagesstätte Zwergenland am Wilischrand.

Im Januar haben die zwei Mittelgruppen ihre neuen Räume im Dachgeschoss in Besitz genommen. Gebasteltes und kindliche Bauwerke sind schon zu sehen. Nun wird die Einweihung gefeiert. Bereits seit 24 Jahren betreibt die Volkssolidarität Elbtalkreis-Meißen die Kita in der einstigen Schule, wo noch bis 1973 unterrichtet wurde. 

„Ab 1996 wurde das Gebäude zur Kindertagesstätte um- und ausgebaut“, erklärt Bürgermeister Frank Schöning (FBK). Das Dachgeschoss war bisher noch als Wohnung genutzt worden. Doch von Juni 2019 bis Mitte Dezember wurde auch dieser Bereich ausgebaut. Im Wesentlichen blieben die Räume erhalten. Doch Türöffnungen wurden erweitert und zusätzliche Trennwände gesetzt. „Jetzt ist das Dachgeschoss auch im Hinblick auf Brandschutz und Fluchtwege sicher ausgestattet“, sagt Schöning.

86.000 Euro in den Kita-Ausbau investiert

Die Baumaßnahme kostete insgesamt fast 86.000 Euro. Sie wurde aus Eigenmitteln der Gemeinde Kreischa finanziert. Für 30 Kindergartenkinder entstanden ein Speisezimmer, ein Bauzimmer und ein Kreativzimmer, dazu eine große Garderobe und der Sanitärbereich. Klassische Gruppenräume gibt es nicht. Gearbeitet wird nach dem teiloffenen Konzept. Doch die derzeit 28 Mädchen und Jungen haben feste Bezugspersonen. Jede Gruppe hat ihre Erzieherin.

Dazu gibt es feste Strukturen wie den Mittagsschlaf. Das Essen nehmen die Kinder in ihrem hellen Speiseraum ein. Die Tische sind höhenverstellbar. Sie wachsen quasi mit und müssen nicht mehr vom Hausmeister ausgetauscht werden. Eine große runde LED-Deckenlampe erhellt den Raum, gedimmt schafft sie eine gemütliche Atmosphäre.

„Die Kinder haben sich gut und schnell eingelebt. Sie haben Kontakte untereinander geknüpft, die vorher so nicht möglich gewesen wären“, sagt Kita-Leiterin Claudia Richter. In der mittleren Etage, wo sie bisher waren, sind zwei Gruppen aus der Krippeneinrichtung Zwergenparadies vom Kirchweg eingezogen. „Dort werden bis Mai zwei neue Gruppen aufgebaut. So viel Bedarf ist da.“

Es sind noch Plätze frei in der Kita

Das Zwergenparadies hat 36 Plätze. Träger ist ebenfalls die Volkssolidarität. Sie betreibt auch die dritte Kreischaer Kita für Vorschulkinder, das Zwergenland am Park in der Dresdner Straße. Dort stehen 77 Plätze für das Alter von null bis sieben Jahren zur Verfügung.

Die Kita Zwergenland am Wilischrand hat jetzt 180 Plätze. Mit dem Ausbau der Räume konnte die Volkssolidarität mehr Kinder an diesem Standort konzentrieren. Im Jahr 2018 hatte der Betreiber im Ort schon von fünf Vorschulkita-Standorten auf vier umgestellt. „Die Volkssolidarität ist flexibel. Es sind noch Plätze frei. Weitere Baumaßnahmen sind auch nicht geplant“, sagt Bürgermeister Schöning. Freie Plätze gibt es ebenso im Hort ‚Am Lehmberg‘, den die Gemeinde Kreischa betreibt. Dort sind derzeit 203 der 229 Plätze belegt. Im Jahr 2018 waren es 179.

Auch der Anteil der Krippen- und Kindergartenkinder stieg: Im Jahr 2019 wurden in Kreischa 80 Krippenkinder und 149 Kindergartenkinder in den Kitas betreut, im Jahr zuvor waren es 38 Krippenkinder und 123 Kindergartenkinder. Neben den Kindern aus dem Ort ist der Anteil an Kindern von Mitarbeitern der Bavaria-Klinik relativ hoch.

Auch aus Freital interimsmäßig aufgenommene Kinder bleiben oft. Für den Krippen- und Kindergartenbereich werden zurzeit Erzieher gesucht. „Wir helfen uns gegenseitig, haben auch gemeinsame Springer. Ansonsten müssen wir auf Absolventen warten, die im Sommer ihre Ausbildung beenden“, so Claudia Richter.

Bei Kreischaer Tagesmüttern wurden in den Jahren 2018 und 2019 jeweils elf Mädchen und Jungen betreut. 

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