Von Ingolf Reinsch
Landschaften, Porträts, Gebäude und Stillleben von zwei Großharthauer Malern sind ab diesem Donnerstag in Schwieberdingen (Baden-Württemberg) zu sehen. Mit Lothar Beier und Dieter Pohlers haben zum ersten Mal zwei Künstler Gelegenheit, im Bürgerhaus der 11000 Einwohner zählenden Stadt ihre Arbeiten zu zeigen, die nicht in Schwieberdingen zu Hause sind. Vermittelt wurde die Exposition über die Partnerschaft, die Großharthau und Schwieberdingen seit 1990 verbindet.
Burg Stolpen im Gepäck
Bei seinem Amtskollegen in Schwieberdingen haben er sofort ein offenes Ohr gefunden, als er das Anliegen vor gut einem Jahr vortrug, sagt Großharthaus Bürgermeister Jens Krauße. Die in der schwäbischen Kleinstadt beheimateten Künstler stellen im regelmäßigen Turnus aus, der sich irgendwann auch einmal erschöpft. Die beiden Großharthauer Künstler geben nun bis zum 12. Dezember dem Kunst interessierten Publikum in der Partnerstadt Gelegenheit, zwei neue künstlerische Handschriften kennenzulernen.
Etwa 15 Bilder wird jeder Künstler zeigen. Lothar Beier bevorzugt Landschaften und Porträts mit Öl auf Leinwand, Pappe und Papier. Aber er zeichnet auch mit Kohle, in Acryl- und Aquarelltechnik. Auch Ansichten von der Burg Stolpen und des Pillnitzer Schlosses habe er mit im Gepäck, wenn er heute auf die Reise nach Baden-Württemberg geht, sagt der 55-Jährige. Vor allem die Natur fasziniere ihn immer wieder. So schwärmt Lothar Beier vom Wechsel der Jahreszeiten: „Es gibt in der Natur viel zu beobachten. Jeder Herbst ist anders mit seinen Lichtspielen und Kontrasten.“ Für den gelernten Bauingenieur ist die Ausstellung in Schwieberdingen etwas Besonderes. Er sei schon gespannt, wie die Besucher seine Bilder aufnehmen werden.
Für Lothar Beier begann der künstlerische Weg bereits 1976 mit dem Abendkurs der Hochschule für bildende Kunst Dresden in Bautzen; Dieter Pohlers malt erst seit dem Eintritt in den Ruhestand 2005. Bei dem jetzt 60-Jährigen sind es meist Landschaften, Gebäude und Stillleben, die er als Öl-, Acryl- oder Aquarellbild oder als Linolschnitt auf Leinwand und Papier bringt. Für den pensionierten Lehrer und Schulleiter ist die Ausstellung in Schwieberdingen die erste große Personalausstellung; im vergangenen Jahr war er bereits an Expositionen in Riesa und im Bautzener Landratsamt beteiligt.
In Bischofswerda gut bekannt
Die künstlerischen Wege beider Großharthauer kreuzten sich schon in der Riesaer Sommerakademie. Lothar Beier zeigte im Jahr 2005 seine Arbeiten in der Bischofswerdaer Carl-Lohse-Galerie. In den Jahren davor stellte er bereits an der TU Dresden, beim „Bautzener Herbstsalon“ und in der Wilthener Weinbrennerei aus. Während Dieter Pohlers für sich in Anspruch nimmt, ein Hobbymaler zu sein, unterscheidet Lothar Beier nicht zwischen Freizeit und Profession. In den 90er Jahren nahm er an Mal- und Zeichenzirkeln in Garmisch-Partenkirchen und in Radeberg teil, und er studierte als Gast zwei Semester Akt und Malerei an der TU Dresden. Seite 1