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Lean entdeckt Reis und Lebensmittel-Knete

FamilienBildungsStätte Bischofswerda stärkt Hoyerswerdaer Eltern und Kinder mit präventiven Angeboten.

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Hildegard Gude, ihr Enkel Lean und Erzieherin Astrid Kuhn (rechts) beim Familienfest im Bürgerzentrum Hoyerswerda.
Hildegard Gude, ihr Enkel Lean und Erzieherin Astrid Kuhn (rechts) beim Familienfest im Bürgerzentrum Hoyerswerda. © Foto: Katrin Demczenko

Von Katrin Demczenko

Hoyerswerda. Kinder sollen einen ruhigen, sinnvoll gestalteten Alltag in ihren Familien, den Kindertagesstätten sowie Horten erleben und gesund aufwachsen. Dafür setzen sich tagtäglich ihre Eltern und die Erzieher in den Einrichtungen im Landkreis Bautzen ein. 

Seit 25 Jahren unterstützt die FamilienBildungsStätte (FBS) Bischofswerda dieses Ansinnen, indem sie eine Erziehungspartnerschaft zwischen Kindern, Eltern und Fachkräften aufbaut, pflegt und fördert, sagte die Leiterin Franziska Woyke im Hoyerswerdaer Bürgerzentrum Braugasse 1. „Ziel ist, die Erziehungs- und Beziehungskompetenz der Eltern zu stärken.“

Die acht FBS-Mitarbeiterinnen arbeiten im ganzen Landkreis Bautzen, seit 2011 auch in Hoyerswerda, und organisieren Elternseminare, thematische Familiennachmittage in Kindereinrichtungen und Weiterbildungen für Erzieher.

„Rituale“ sind wichtig

Eltern lernen zum Beispiel, warum „Rituale“ für ihr Kind im Alltag wichtig sind oder wie sie am besten mit kindlicher Wut umgehen sollten, erzählte Franziska Woyke. Erzieher stärken bei Teamtagen ihr Miteinander, um Kindern und Eltern bei der Lösung von Alltagsproblemen besser helfen zu können. An Familiennachmittagen verbringen Groß und Klein in Kitas und Horten sinnvoll Zeit miteinander und beschäftigen sich viel mit den Jahreszeiten und der Natur. Dabei wird gebastelt, gesungen und gemalt. Auch das Vorlesen in Einrichtungen und seit 2014 in der Stadtbibliothek Hoyerswerda zum bundesweiten Vorlesetag im November spielt eine wichtige Rolle im Jahres-Programm.

Auf dem Familienfest zum 25. FBS-Jubiläum in der KulturFabrik konnten ältere Kinder mit etwas Dekorationsmaterial Tetrapacks und alte Gläser zu Vasen umgestalten. Kleinkinder entdeckten an „Fühltischen“ Reis sowie bunte Knetmasse für sich: Reiskörnchen rieselten durch Leans Finger und Knete veränderte bei jedem Druck seiner Hände die Form. Die FBS-Mitarbeiterin Astrid Kuhn erklärte derweil der Mutter und der Oma des Jungen, dass diese Knete geruchsneutral ist und aus Öl, Salz, Mehl und Lebensmittelfarbe selbst hergestellt werden kann. Wenn der einjährige Lean dieses Spielzeug mal in den Mund nimmt, schmeckt er nur etwas Salz und spuckt es wieder aus. Industriell hergestellte Knete hingegen riecht manchmal leicht süßlich und könnte deshalb zum Naschen verführen, was nicht angeraten ist, sagte Astrid Kuhn.

Vorbereitung auf die Krippe

Lean gehört zu den Kindern, die sie jeden Mittwoch von 10 bis 11 Uhr in ihrem Eltern-Kind-Kreis im Bürgerzentrum Braugasse 1 betreut. Die Zusammenkünfte haben stets ein anderes Thema, wobei gespielt, gesungen und Alltagsmaterialien entdeckt werden. Die Eltern können alle sechs bis 18 Monate alten Mädchen und Jungen in der Gruppe beobachten und erleben, dass es normal ist, wenn ihre Entwicklung unterschiedlich schnell verläuft, erklärte Astrid Kuhn. Für Lean ist das der erste Kontakt zu Gleichaltrigen, also eine gute Vorbereitung auf seine Zeit in der Krippe, ist seine Mutter Adrienne Kleeberg sicher.