Von Sebastian Frey
Thomschke bei Thomschke – das hat was! Nicht nur in Oberlichtenau, wo dieser Familienname häufig vorkommt. Mittlerweile ist „Markus Thomschke“ sogar schon eine richtige Marke geworden. Für Landstreckentriathlon auf höchstem Niveau. Und Markus fährt nicht von ungefähr einen Seat Exeo mit dem Aufdruck „Autohaus Thomschke“. Aber das ist eine längere Geschichte.
Sie beginnt im Grunde schon 1969, als der heutige Ironman-Vollprofi noch lange nicht auf der Welt war. Damals gründete Günter Thomschke seine offene Kfz-Werkstatt in Oberlichtenau, aus der 1980 eine offizielle Trabant-Vertragswerkstatt wurde. Nach der Wende kam es zur Partnerschaft mit Seat. Ralf Thomschke, der nach dem plötzlichen Tod des Vaters vor zehn Jahren das Unternehmen nun mit seinem Bruder führt, erinnert sich: „In der Pulsnitztalstraße war es sehr schnell viel zu eng geworden.“ So wurde das Projekt „Seat-Autohaus Thomschke“ in Kamenz-Bernbruch umgesetzt. Auf 6500 Quadratmetern, davon 500 unterm Dach, kann man nun seit 1994 eine große Palette von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen anbieten. „Mit dem Komplettservice eines Familienunternehmens“, so Ralf Thomschke.
Kundennähe und Kompetenz
Die kleine, aber leistungsfähige Truppe ist längst zu einem Garanten für hohe Kompetenz und Kundennähe geworden. Dies zeigte sich am Sonnabend auch beim Tag der offenen Tür am Ochsenberg. Sechs Stunden lang gab es für die Besucher nicht nur Speisen und Getränke frei, sondern auch die Begegnung mit einem Profi-Triathleten. Schließlich ist das Autohaus, dessen Eigentümer über mehr als drei Ecken mit den sportlichen Thomschke-Brothers verwandt sind, einer der wichtigsten lokalen Unterstützer des Ironmans. Natürlich war es da für Markus Ehrensache, mit seinem Sport und seinem Equipment für den Partner und die eigenen Ziele zu werben.
Immerhin beginnt in dieser Woche die Saison für Markus so richtig. Am Dienstag fliegt er auf die Kanarischen Inseln. In Lanzarote steigt einer der bekanntesten Ironman-Wettbewerbe über die Langdistanz. Das sind hintereinander 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und ein Marathonlauf über 42,195 km. Markus ist 30 und kommt nun bald ins beste Ironman-Alter. Die kraftraubende Distanz verlangt eine Menge Erfahrung, aber der Friedersdorfer hat die Weltspitze fest im Visier. Sie wird in jedem Jahr vor allem bei der WM im Oktober auf Hawaii ausgelotet. Nur die 50 besten Profimänner – unter mehr als 500 auf der ganzen Welt – schaffen die Quali für Kona, wo das Rennen ausgetragen wird. „Ich habe seit September in Wales mit Platz 4 und in Australien mit Platz 2 gut gepunktet“, so Markus beim Tag der offenen Tür im Autohaus. Jetzt habe er sich auf Lanzarote einen Platz unter den ersten Fünf vorgenommen, um womöglich schon dort die Quali sicher zu machen. „Dann könnte ich mich in Ruhe auf Hawaii vorbereiten.“ Immerhin hat er sich vorgenommen, schon 2015 dort um das Treppchen mitfahren zu können. „In diesem Jahr wäre ich mit Platz 12 bis 15 ganz zufrieden. Das ist derzeit mein Niveau.“ Wohlbemerkt unter den besten Eisenmännern der Welt.
Viele Besucher bestaunten am Samstag das neue Top-Rad des Athleten und kamen mit dem sympathischen Sportler ins Gespräch. Hier und da sogar über Autos. Denn die Marke Thomschke zieht ...