SZ +
Merken

Martinstift Sohland setzte große Ziele

Das Martinstift vor dem Rotstein bietet schon seit 135 Jahren behinderten Menschen eine Heimat. 1879 wurde die Einrichtung eröffnet, erlebte karge Zeiten, die Inflation und den Ersten Weltkrieg. Das dunkelste...

Teilen
Folgen
NEU!

Das Martinstift vor dem Rotstein bietet schon seit 135 Jahren behinderten Menschen eine Heimat. 1879 wurde die Einrichtung eröffnet, erlebte karge Zeiten, die Inflation und den Ersten Weltkrieg. Das dunkelste Kapitel hielt 1939/40 Einzug, als alle Bewohner nach Pirna-Sonnenstein verlegt und von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Heute erinnert und mahnt ein Gedenkstein daran, dass sich solches Unrecht niemals wiederholen darf.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Einrichtung für die Kinderlandverschickung umgerüstet, dann als Heim für Schwererziehbare und auch als Lazarett genutzt. Landjugend und Volkssolidarität folgten nach 1945, dann erhielt 1947 die Innere Mission das Stift zurück.

Nach einem Alten- und Pflegeheim wird seit 1972 die Tradition der Pflege und Förderung behinderter Menschen fortgesetzt. Mit der Neugründung des Vereins Martinstift 1991 begannen großzügige Um- und Ausbauten. Heute gibt es Arbeit in umliegenden Werkstätten, eine hauseigene Ergotherapie sowie Ausflüge und Exkursionen. Vieles ist damit erreicht, was die Gründer vor 135 Jahren erhofft hatten. (hs)