2.100 Menschen für Lochmühlen-Baupläne

Die Lochmühle aus dem 16. Jahrhundert soll Denkmalgerecht mit Restaurant und zehn Gästezimmern wieder aufgebaut werden.
Investor Hermann Häse plant zusätzlich einen Biergarten an der Wesenitz, die Errichtung von 30 Parkplätzen oberhalb des Traditionshauses an der Richard-Wagner-Straße in Mühlsdorf, den Wiederaufbau des westlichen Gebäudeteiles an der Lochmühle selbst sowie einen überdachten Freisitz.
Und er hat noch größere Pläne: Später soll ein begrünter Lift am Fels die Lochmühle versorgen und ein Vier-Sterne-Hotelneubau an der Richard-Wagner-Straße zahlungskräftige Gäste aus der ganzen Welt anlocken.
All diese Baupläne haben reichlich 2.100 Menschen nun mit ihrer Unterschrift unterstützt. Mit der Aktion will der Initiator, der Heimatverein Mühlsdorf, das öffentliche Interesse für die Neugestaltung des Areals beweisen, sagt Silke Großmann vom Verein: "Wir freuen uns über die große Resonanz. Voraussichtlich Mitte März haben wir einen Termin mit Landrat Michael Geisler." Der Verein möchte gemeinsam mit Lohmens Bürgermeister Jörg Mildner (CDU) die gesammelten Unterschriften dem Landrat persönlich übergeben. Silke Großmann hofft, dass diese Listen ein Zeichen setzen und damit ein öffentliches Interesse für die kompletten Baupläne des Investors beweisen.
Dieses öffentliche Interesse für den kompletten Ausbau an der Lochmühle war von der oberen Naturschutzbehörde in der Landesdirektion Sachsen in einer Stellungnahme an das Landratsamt Pirna vom November 2019 infrage gestellt worden.
Das Vorhaben sei im beantragten Gesamtumfang naturschutzrechtlich nicht genehmigungsfähig, hieß es. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass Investor Hermann Häse bislang nur Teilunterlagen eingereicht hätte. "Somit konnten wir uns von dem Gesamtvorhaben kein Bild machen", sagt Johann Hinrich Focken, Sachgebietsleiter Naturschutz und Landschaftspflege in der Landesdirektion Sachsen.
Aus diesem Grund sei es für die Landesdirektion derzeit nur möglich, den Wiederaufbau der Lochmühle, so wie sie einst war, zu unterstützen.
Der Investor überarbeitet nun seinen Bauantrag. Dieser soll erweitert werden, sagt Hermann Häse: "Wir werden mit dem Aufzug zurückrücken, um die Felskuppen frei zu lassen. Und der Hotelneubau wird schmaler werden und den Fels nicht mehr überlappen", nennt er zwei Punkte, die geändert würden. Bis Ende März will er die neuen Bauanträge beim Landratsamt einreichen.
Die jetzt gesammelten Unterschriften haben allerdings nur eine symbolische Wirkung. Letztendlich liegt die Entscheidung für eine Baugenehmigung beim Landratsamt. Dieses kann sich aber auf Stellungnahmen, auch von der Landesdirektion Sachsen, berufen.