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Mehr Platz für Leubener Behinderte

Die Rathaustochter Cultus lässt in der Hertzstraße ein neues Behindertenheim bauen. Im August kommenden Jahres ziehen dort 50 Bewohner ein.

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Von Sarah Grundmann

Seit rund einem Jahr klafft auf dem Gelände zwischen Altleuben und Hertzstraße eine riesige Baulücke. In der Einrichtung „Altleuben 10“ betreut die Rathaustochter Cultus 158 Menschen mit geistiger Behinderung. Seit Längerem sind die Bewohner nur noch in vier Gebäuden untergebracht. Denn bereits im vergangenen April wurde eines der dortigen Wohnheime abgerissen. Und auch damals stand Haus E schon zwei Jahre leer – wegen erheblicher Brandschutzmängel. Nach dem Abriss tat sich dann lange Zeit gar nichts mehr. Am kommenden Dienstag sollen aber nach langer Verzögerung endlich die Bagger an der Hertzstraße anrollen – mit rund sechs Monaten Verspätung fällt dann der Startschuss für den Bau des neuen Wohnheims.

„Zunächst wollten wir Haus E ja eigentlich sanieren“, sagt Cultus-Geschäftsführer Matthias Beine. „Doch das Gebäude war bereits zu verschlissen.“ Also entschied sich die Gesellschaft für einen Neubau und riss das alte Wohnheim ab. Eigentlich sollten dann auch sofort die Bagger anrollen. Doch der Förderbescheid der Sächsischen Aufbaubank (SAB) ließ deutlich länger auf sich warten als gedacht. Erst mit sechs Monaten Verspätung trudelte er ein. Drei Millionen gibt die SAB dazu, die restlichen 700 000 Euro werden teilweise von der Stadt, teilweise von Cultus selbst übernommen. Wegen der Verzögerung muss es jetzt schnell gehen: Noch in diesem Jahr soll der Rohbau auf dem Areal im alten Leubener Dorfkern stehen. Statt – wie vorher geplant – Anfang des kommenden Jahres können die Behinderten allerdings erst im August 2016 in das neue Gebäude ziehen.

Dabei können sie es kaum noch erwarten. 48 Behinderte ziehen aus den alten Gebäuden in das Wohnheim „An der Hertzstraße“, sie werden dort in acht Gruppen betreut. Die Behinderten freuen sich vor allem auf mehr Platz und Privatsphäre. Denn im Neubau wird es nicht nur für jede Gruppe einen eigenen Gemeinschaftsraum geben. Auch in den eigenen Zimmern werden es die Bewohner des neuen Heims deutlich privater und geräumiger haben. Denn sie müssen sich nicht länger ihre Räume mit Mitwohnern teilen. Bislang lebten einige Behinderte noch in Zweibett-zimmern, bald müssen sie sich nur noch einen Flur und ein Badezimmer teilen. Darauf haben die Behinderten lange gewartet.