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Mehr Platz für mehr Kinder

Die Vorschulkinder von Laußnitz ziehen in die Grundschule. Davon profitieren die anderen Kita-Kinder und die Eltern.

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© Matthias Schumann

Nicole Preuß

Laußnitz. Die Kinder fühlen sich wohl. Zwei Jungs haben sich ein Brettspiel genommen und es auf einem der Tische ausgebreitet. Zwei andere lümmeln auf dem Sofa in der Ecke. Doch der Hit ist und bleibt die grüne Schultafel. Ein Kind zeichnet mit Kreide, eins wischt mit einem nassen Schwamm und ein anderes reibt die Tafel großzügig mit dem Pulloverärmel trocken.

Früher wurden in dem Raum in der Grundschule Laußnitz Schüler unterrichtet. Nun werden dort 20 Vorschulkinder der Kita Wirbelwind betreut. Die Gemeinde hat dafür in den vergangenen Monaten einen Bereich im Erdgeschoss der Schule ausgebaut. Ein Gruppenraum, ein Sanitärbereich mit Toiletten und Waschbecken, eine Garderobe und ein kleinerer Vorraum entstanden. 60 000 Euro wurden investiert. Das Landratsamt unterstützte das Vorhaben, indem es Fördermittel zur Verfügung stellte. „Wir freuen uns, dass wir so wieder ein Mosaiksteinchen für die Kita geschafft haben“, sagt der Bürgermeister von Laußnitz Joachim Driesnack (Freie Wähler).

Vorteile für alle

Der Umbau hat Vorteile für Gemeinde, Kinder und Eltern. Denn so kann die einzige Kita von Laußnitz 20 weitere Kinder aufnehmen. Damit erhöht sich die Kapazität der Awo-Einrichtung auf 115 Krippenkinder und Kindergartenkinder. Schon immer können Erzieher 107 Hortkinder in der Grundschule betreuen. Kita-Leiterin Birgit Mey ist froh, dass sie nun weniger Eltern auf später vertrösten muss. „Wir nehmen ganzjährig auf, doch in den vergangenen Jahren hatten wir im Sommer keinen Handlungsspielraum mehr“, sagt sie. Die Grenze war erreicht. Obwohl, wie in anderen Städten und Gemeinden auch, nur Kinder aus der Gemeinde aufgenommen werden können. Familien mussten auf den Herbst und damit das neue Schuljahr vertröstet werden.

Das soll nun ein Stück weit anders werden. Den Raum in der Schule kannte die Kita bereits. Dort wurden Gruppen schon in den vergangenen Jahren mit einer Ausnahmegenehmigung betreut, wenn in der eigentlichen Einrichtung gebaut wurde. Die Räume umzubauen war eine Variante, zumal in der Kita Wirbelwind selbst kein Platz mehr zum Ausbauen war und die Schule nur wenige Meter von der Kita entfernt liegt. Eine Woche vor den Ferien begannen die Bauleute mit der Arbeit, Ende Oktober wurden sie fertig. Dann zogen die Kinder in ihre neuen Räume in der Laußnitzer Grundschule.

Vorschulkinder sind stolz

Die Kita Wirbelwind hat bewusst die größere Gruppe für die neuen Zimmer ausgewählt. „Die Vorschulkinder sind mächtig stolz, dass sie jetzt schon in die Schule gehen“, sagt Kita-Leiterin Birgit Mey. „Und wir glauben, dass sie nächstes Jahr damit auch eine Hürde weniger zu nehmen haben, weil sie die Örtlichkeiten bereits kennen.“ Trotzdem bleibe die Kita eine Einrichtung der kurzen Wege. Die Meter zwischen dem Altbau der Kita und dem Block der Schule seien schnell genommen. Beim Spielen treffen die Kinder sich auf dem Spielplatz und am späten Nachmittag wechseln diejenigen, die noch nicht abgeholt wurden, in die Spätgruppe in die Kita.

Nun wollen die Erzieher weiteres Spielzeug anschaffen. Die Spende der Dresdner Steuerberatungsgesellschaft Lehleiter und Partner über 500 Euro kommt da gerade recht. Die Firma verzichtet dafür auf die Weihnachtspost. Die Kinder freuen sich über ihre Außenstelle. Und über die Tafel, die nun eine Sonne aufgemalt bekommt.